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Anlieger parken Pendler-Plätze zu: Potsdam testet neues Bezahlsystem am Bahnhof Pirschheide
Die Stadt Potsdam stellt ihren Pendler-Parkplatz am Bahnhof Pirschheide um: Zum Parkschein gibt es ein Nahverkehrsticket. Der Grund: Der Platz wird vor allem von Anliegern genutzt.
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Am Potsdamer Bahnhof Pirschheide wird das Parken kostenpflichtig. Die Stadt will damit verhindern, dass die Stellflächen überwiegend von Anliegern zugeparkt werden. Selbst Anhänger werden dort abgestellt. Künftig gelten dort Parkgebühren, die sich an Fahrpreisen für Nahverkehrstickets orientieren. Bei Vorlage eines gültigen Fahrscheins für Bus und Bahn bleibt das Parken kostenlos.
Der Baubeigeordnete Bernd Rubelt (parteilos) stellte den Modellversuch am Park-and-Ride-Platz am Dienstag vor. Der Parkplatz sei an Werktagen meist voll belegt. Es gebe immer nur noch wenige freie Plätze, so Rubelt. Allerdings würden die meisten Parkplätze „wenig im Sinne von P&R genutzt, also durch Pendler, die an dieser Stelle vom Auto auf den ÖPNV zur Weiterfahrt umsteigen“, sagte Rubelt. „Der hauptsächliche Anteil der derzeitigen Parker arbeitet in unmittelbarer Umgebung des Standorts und steigt nicht auf ein Verkehrsmittel des Umweltverbundes um.“
Anwohner nutzen Pendler-Parkplätze
Nach früheren Angaben der Verwaltung werden dieser und die Pendlerparkplätze in Golm und am Jungfernsee zu 80 Prozent nicht von Pendlern, sondern von Anwohnern und Beschäftigten naher Firmen und Institute genutzt. Das hat die Verwaltung nach eigenen Angaben durch Befragungen und Beobachtungen vor Ort ermittelt. Deshalb erhält der Parkplatz in Pirschheide das neue System „Fahrschein gleich Parkschein“. Vom kostenlosen Parken sollen nur noch Autofahrer profitieren, die auf den Nahverkehr umsteigen.
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Die neuen Automaten spucken zum bezahlten Parkticket auch einen Fahrschein aus. Gegen Vorlage eines bereits vorhandenen Nahverkehrstickets gibt der Automat einen kostenlosen Parkschein aus. Dazu wird der Fahrschein vom Automaten gelesen. Ein Parkschein ist dann zeitlich so lange gültig wie der erworbene Fahrschein, teilt die Stadt mit.

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Die Umrüstung sei ein Modellversuch, sagte Rubelt. Bei einem Erfolg könnten auch die Pendlerparkplätze am Bahnhof Golm und an der Tram-Endhaltestelle Jungfernsee umgestellt werden. Die P&R-Anlage am Bahnhof Pirschheide ist mit 184 Stellplätzen die größte. Am Jungfernsee gibt es 84, in Golm 50 Parkplätze. Laut einer früheren Antwort der Verwaltung ist die Umstellung an den vier weiteren Anlagen an den Bahnhöfen Marquardt, Griebnitzsee und Potsdam-Rehbrücke sowie an der Wetzlarer Straße/Nuthestraße derzeit nicht geplant.
Ab 15. Dezember gelten die neuen Bedingungen am Bahnhof Pirschheide. Dafür hat der Verkehrsbetrieb im Auftrag der Stadt zwei blau-grüne Ticketautomaten installiert.
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