Von Tanja Buntrock, Florian Ernst und Nicola Klusemann: Anrufer: „Bomben in zwei Filialen“ Volksbank schloss gestern für zwei Stunden
Wegen einer anonymen Bombendrohung sind gestern Mittag alle 173 Brandenburger und Berliner Volksbank-Filialen geräumt worden, darunter auch die drei in der Potsdamer Innenstadt sowie Babelsberg. Die Polizei hatte die Drohung als „nicht ernsthaft“ eingestuft und deshalb auch nichts unternommen, wie ein Polizeisprecher in Berlin sagte.
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Wegen einer anonymen Bombendrohung sind gestern Mittag alle 173 Brandenburger und Berliner Volksbank-Filialen geräumt worden, darunter auch die drei in der Potsdamer Innenstadt sowie Babelsberg. Die Polizei hatte die Drohung als „nicht ernsthaft“ eingestuft und deshalb auch nichts unternommen, wie ein Polizeisprecher in Berlin sagte. Bei der Potsdamer Polizei sei der Hinweis auf die Bombendrohung nicht von der Volksbank selbst, sondern „von anderer Stelle“ gekommen, sagte Polizei-Sprecherin Angelika Christen auf PNN-Anfrage. Man habe daraufhin eine Funkstreife zu den betreffenden Filialen geschickt. Die Beamten hätten aber „keine Gefährdung feststellen können“, so Christen. Der Krisenstab der Bank aber wollte sich auf die Polizeiangaben nicht verlassen und ordnete „zur Sicherheit der Kunden und Mitarbeiter“ an, alle Geschäftsstellen räumen zu lassen, sagte Sprecherin Nancy Mönch. Gegen 15 Uhr gab es Entwarnung. Der Geschäftsbetrieb wurde wieder aufgenommen.
Es war gegen 11.40 Uhr, als sich im telefonischen Kundencenter eine anonyme Stimme mit den Worten: „Bombendrohung in zwei Filialen“ meldete und auflegte. Das Gespräch wurde aufgezeichnet. Die Bank informierte sofort die Polizei. Ermittler des Staatsschutzes und der Kriminalpolizei hörten sich das Band an. „Gemeinsam mit dem Referenten des Lagezentrums entschieden die Experten, dass die Drohung nicht ernst zu nehmen ist“, sagte ein Polizeisprecher. Dabei werde nach genau festgelegten Kriterien vorgegangen. Aus Sicherheitsgründen würden diese nicht veröffentlicht. Offenbar war jedoch in diesem Fall ausschlaggebend, dass der Anrufer keine konkreten Ortsangaben machte.
Die Mitarbeiter der Volksbank haben eine solche Situation noch nie erlebt. Deshalb wussten einige Angestellte auch nicht, was sie ihren Kunden sagen sollten und verwiesen auf ein „technisches Problem“. Viele Kunden, die am frühen Nachmittag die Volksbank aufsuchten, ärgerten sich, vor verschlossenen Türen zu stehen. Oft wies lediglich ein Zettel darauf hin, dass die Bank „aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen“ sei. Die Filialleiter hatten vorsichtshalber alle Geschäftsstellen räumen lassen. Den rund 2900 Angestellten sei „freigestellt gewesen, ob sie in der Bank bleiben“, sagte die Sprecherin. Diejenigen Mitarbeiter, die freiwillig in den Filialen bleiben wollten, seien aufgefordert worden, „nach verdächtigen Gegenständen und Auffälligkeiten“ zu suchen. Hinter Tische, Stühle, Aufsteller und in Mülleimer hätten die Mitarbeiter geschaut.
Erst am 8. Oktober war die Berliner Zentrale der Commerzbank in Berlin wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Einer Kundin war ein Koffer im Vorraum aufgefallen. Darauf war ein Mobiltelefon befestigt, Drähte waren zu sehen. Zudem ging bei der Bank ein anonymer Anruf ein. Es wurde sofort Alarm ausgelöst. Nachdem die Entschärfer der Polizei festgestellt hatten, dass der Koffer harmlos war , durften die 600 Mitarbeiter in die Bank zurück.
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