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Landeshauptstadt: Ansprechpartner bei Beschwerden

Neuer Behindertenbeauftragter Helmut Erker will barrierefreies Potsdam und soziale Integration

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Neuer Behindertenbeauftragter Helmut Erker will barrierefreies Potsdam und soziale Integration Beim Behindertenforum in der vergangenen Woche hat man ihn schon vermisst. Nun ist der neue Behindertenbeauftragte Helmut Erker, der Ende September von der Stadtverordnetenversammlung bestätigt wurde, endlich aufgetaucht. Gestern stellte er sich der Presse vor, am 16. November nimmt der Sozialpädagoge aus Nordrhein-Westfalen sein Amt auf. Er möchte ein Beauftragter zum Anfassen sein und Ansprechpartner, wenn es Beschwerden gibt, erklärte der 49-Jährige. Seine Funktion würde er lieber umbenennen in „Beauftragter für Menschen mit Behinderungen“, das Menschsein steht für ihn im Vordergrund. Ein barrierefreies Leben, dafür will er sich einsetzen. Damit meint er nicht nur die äußeren Barrieren, niedrige Bordsteine und akustische Ampeln. Ihm geht es auch um die inneren, die Barrieren in den Köpfen, um soziale Ausgrenzung. Er wird sich für Integration einsetzen und dafür, dass Behinderte in Potsdam ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen können. Erker kam mit dem Zug nach Potsdam. Der Bahnhof ist Rollstuhlfahrer freundlich ausgestattet, hat er gesehen, Fahrstühle, stufenlose Rolltreppen. Die Straßenbahnen allerdings dürften mit Rolli nur schwer zugänglich sein, vermutete er. Aber das spielt bei dem Ruf, den die Stadt über ihre Ländergrenzen hinaus besitzt, kaum eine Rolle: Potsdam gilt als die Stadt mit der behindertenfreundlichsten Buga, die es je gab, weiß Erker. Wenn er erstmal in seinem neuen Büro sitzt, nimmt er Kontakt auf zu den Behindertenverbänden, informiert sich über deren Situation und Probleme. Am 18. November, steht die konstituierende Sitzung des neuen Behindertenbeirates auf dem Programm: Eine Geschäftsordnung muss aufgestellt werden, in der die Aufgaben des erstmals gewählten Gremiums und die Zusammenarbeit mit dem Beauftragten definiert sind. Konkrete Ziele hat Erker noch nicht. „Geben Sie mir etwas Zeit, mich einzuarbeiten, “ bittet er. Geboren wurde Erker in Oberhausen, dort wuchs er auch auf. Zum Ende seiner Schulzeit hat er bei einer Ferienfreizeit die Arbeit mit Geistigbehinderten und Epileptikern kennen gelernt. „Ich wusste, dass es das Richtige ist für mich“, erzählt er. Nach dem Abitur studierte er Sozialpädagogik.Vielfältig ist die Liste seiner Berufserfahrung. Er arbeitete mit schwer erziehbaren Jugendlichen, baute eine Tagesbetreuung in einem Wohnheim für Geistigbehinderte auf und war in einer Werkstatt für Behinderte tätig. Zuletzt war in einer Kontakt- und Beratungsstelle aktiv. Auf die Idee, sich um die Stelle des Behindertenbeauftragten zu bewerben, kam Erker, weil er es leid war, am Wochenende zu pendeln, seine Lebensgefährtin wohnt in Berlin. Jetzt zieht er zu ihr. Im nächsten Jahr überlegt Erker, sich eine Wohnung in Potsdam zu suchen. Vielleicht hat er bis dahin schon einige Barrieren in der Stadt beseitigen können. Marion Hartig

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