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Zurück zum Ursprung. 103 Jahre nach seiner Gründung hat das Potsdam Museum wieder seinen Platz am Alten Markt gefunden. In einem Jahr soll es hier auch eine Dauerausstellung geben. Am Sonntag war die Eröffnung.

©  Manfred Thomas

Eröffnet: Ansturm auf Potsdam-Museum

Eine neue Ausstellung zeigt in Potsdam das Baugeschehen zu Zeiten des Preußenkönigs. Mit der Schau ist das Potsdam Museum nach mehr als 100 Jahren wieder am alten Standort zurück.

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Potsdam - Andrang im neuen Potsdam-Museum: Nach dem Ende der Reden zur feierlichen Eröffnung des Museums im Alten Rathaus strömten die Besucher am Sonntag in die wohltemperierten Ausstellungsräume. Kein Wunder – fand doch die Eröffnungsveranstaltung am heißesten 19. August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Potsdam auf dem sonnengefluteten Alten Markt statt. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteogroup wurden 34,5 Grad im Schatten gemessen. Auf den Pflastersteinen zwischen Nikolaikirche und Landtagsbaustelle dürfte es beim mehr als einstündigen Eröffnungsprogramm noch deutlich heißer gewesen sein. Bis zum späten Sonntagnachmittag hatten bereits mehr als 400 Gäste das Potsdam-Museum besucht.

Das Museum sei am neuen Standort voll funktionstüchtig, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Er bedankte sich beim Kommunalen Immobilienservice (KIS), der das Gebäude saniert hat. An ein paar Stellen fehle noch Farbe, dank eines Endspurts in den vergangenen Wochen sei das Museum aber pünktlich fertig geworden, so Jakobs. Das neue Museum trage dazu bei, dass Potsdam seine Mitte wiederfinde. Die Standortwahl sei richtig gewesen. „Das Herz des bürgerlichen Potsdam schlägt“, sagte Jakobs. Im Jahr 2007 hatte er den Standort gegen Widerstände durchgesetzt. Vorher war das Brockessche Haus in der Yorckstraße als Domizil für das Potsdam-Museum im Gespräch gewesen. Einem Gutachten zufolge wären die Kosten dort höher gewesen. Auch Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg äußerte am Sonntag seine ungetrübte Freude, dass Haus und Inhalt fertig geworden sind. Allerdings entgegnete er Jakobs, der Druck für den Einzug des Museums in das städtische Gebäude des Alten Rathauses sei von den Linken und den Grünen gekommen. Tatsächlich hatte Scharfenberg im Jahr 2007 Jakobs’ Vorschlag für das Alte Rathaus noch als inakzeptabel bezeichnet.

Das neue Domizil des Stadtmuseums wurde seit Oktober 2010 für 8,4 Millionen Euro umgebaut. Der neue Museumskomplex „Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte“ ist rund 3000 Quadratmeter groß. Er besteht aus dem historischen Alten Rathaus, dem Knobelsdorff-Haus und einem Verbindungsbau. Das Land Brandenburg schoss für den Umbau 4,4 Millionen Euro zu, Potsdam übernahm die restlichen vier Millionen und trägt die Unterhaltskosten. Das Potsdam-Museum wurde 1909 im Rathaus gegründet und musste mehrfach umziehen. Zuletzt war es in der Benkertstraße untergebracht. Die für den Veranstaltungsraum vorgesehene Medientechnik fehlt noch. Sie soll noch nachgerüstet werden, sagte Museums-Chefin Jutta Götzmann.

Nun zeigt eine Sonderausstellung den Einfluss von Friedrich II. auf das Baugeschehen. Sie umfasst mehr als 190 Exponate, darunter Gemälde, Stiche, aber auch Reiseberichte von Casanova und Voltaire. Die Ausstellung soll ein Bild davon vermitteln, wie Potsdam unter Friedrich dem Großen (1712-1786) aussah und wie es sich in seinen fast 50 Regierungsjahren zu einer prachtvollen Residenzstadt entwickelte. 

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