Landeshauptstadt: Antifa-Gruppe sorgt für Empörung Eklat um unbelegte Vorwürfe gegen Band
Eklat um das am heutigen Dienstag geplante „Rhythm against Racism“-Festival auf dem Luisenplatz: Nach bisher nicht belegten Neonazi-Vorwürfen einer Antifa- Gruppe gegen die Potsdamer Band „Thee Flanders“ haben deren Musiker kurzfristig ihren Auftritt abgesagt. Angesichts der „Rufmord-Kampagne der Antifa“ könne der Veranstalter nicht die Sicherheit der Bandmitglieder gewährleisten, hieß es am Montag in einer im Internet verbreiteten Erklärung der Horror-Psychobilly-Band.
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Eklat um das am heutigen Dienstag geplante „Rhythm against Racism“-Festival auf dem Luisenplatz: Nach bisher nicht belegten Neonazi-Vorwürfen einer Antifa- Gruppe gegen die Potsdamer Band „Thee Flanders“ haben deren Musiker kurzfristig ihren Auftritt abgesagt. Angesichts der „Rufmord-Kampagne der Antifa“ könne der Veranstalter nicht die Sicherheit der Bandmitglieder gewährleisten, hieß es am Montag in einer im Internet verbreiteten Erklärung der Horror-Psychobilly-Band.
Wie es zu der Absage kam, schilderte den PNN am Montag einer der Organisatoren des Festivals, Eberhard Podzuweit von der gewerkschaftlichen DGB-Jugend Berlin-Brandenburg. Vor etwa zwei Wochen habe sich die AK Antifa mit anonymen Hinweisen zu den „Thee Flanders“ an die DGB-Jugend gewandt – dabei wurde der Band eine Nähe zur rechtsextremen Szene unterstellt. So sei einst die Freundin eines Bandmitglieds in der Neonazi- Szene aktiv gewesen und die Gruppe habe Musik über ein fragwürdiges Label vertrieben, bei dem auch Ku-Klux-Klan-Artikel verkauft worden seien, lauteten zwei der Vorwürfe. Podzuweit sagte, in diversen Stellungnahmen habe die Band die Behauptungen entkräften können. Doch ein Gespräch mit der Antifa – auf Wunsch der Aktivisten ohne die „Thee Flanders“ – habe keine Lösung gebracht. Im Gegenteil seien die Vorwürfe an Sponsoren weitergeleitet worden. Letztlich habe man sich gemeinsam mit der Band entschieden, den Auftritt abzusagen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, so Podzuweit. Er sei schockiert von dem Vorgehen, „von Leuten, die sich als links bezeichnen.“
In der Erklärung der „Thee Flanders“ hieß es, man fordere die Antifa auf, „als Argumente nicht beliebige wechselnde und nachweislich falsche Aussagen von nicht benannten Quellen aufzuführen“. Die zwei erhobenen Vorwürfe seien falsch: Die genannte Frau sei zu der fraglichen Zeit längst aus der Neonazi-Szene ausgestiegen, das von der Antifa behauptete Label nicht existent: „Das ist eine Lüge.“ Kein Bandmitglied toleriere oder fördere Rassismus, mit dem Konzert habe man in dieser Hinsicht ein deutliches Zeichen setzen wollen: „Wir sehen uns im Moment selbst als Opfer von Rassisten.“ Der Vorgang erinnere an einen privaten Rachefeldzug, hieß es weiter – man sei nun an einem Punkt, gegen die Antifa rechtliche Schritte zu unternehmen. Auf der Facebook-Seite der Band meldeten sich am Montag Dutzende Fans, sicherten ihre Unterstützung zu und kritisierten die Antifa.
Zu den Sponsoren des Festivals, die im Falle eines Auftritts von „Thee Flanders“ mit Rückzug drohten, gehört der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Potsdam. AStA-Sprecher Vincent Heßelmann erklärte, diese Entscheidung basiere aber nicht auf den bislang nicht hinreichend belegten Vorwürfen der Antifa, sondern allein auf einem Song der Flanders namens „Perverses Schwein“: Kritiker monieren, in dem Text werde eine Vergewaltigung verherrlicht. Dazu hieß es von der Band, mit dem kontroversen Titel werde gezeigt, „was für Scheiße im wahren Leben passiert“. Von Verherrlichung könne keine Rede sein, so die Band.HK
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