Landeshauptstadt: Antifaschist Walter Ruge ist tot
Mit Betroffenheit hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Freitag auf den Tod des Potsdamer Antifaschisten Walter Ruge reagiert. Ruge war Gründungsmitglied des Landesverbandes Brandenburg der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.
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Mit Betroffenheit hat Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Freitag auf den Tod des Potsdamer Antifaschisten Walter Ruge reagiert. Ruge war Gründungsmitglied des Landesverbandes Brandenburg der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V.“. Jakobs sagte, mit Ruge verliere die Stadt einen der letzten Zeitzeugen des dunklen Kapitels der deutschen Geschichte. Er habe sich in Potsdam verdient gemacht, die Erinnerung an die Verfolgung Andersdenkender wachzuhalten. Ruge ist in einer kommunistischen Lehrerfamilie aufgewachsen und 1934 mit seinem Bruder in die Sowjetunion ausgewandert. Dort wurde er 1942 wegen „Spionage für Deutschland“ zu zehn Jahren Straflager verurteilt. Nach der Rehabilitierung kehrte er 1958 nach Deutschland zurück. Er lernte als Foto-Umschüler bei der Defa in Babelsberg und wurde Leiter eines Großfoto-Labors. Ruge war außerdem Kleindarsteller in etlichen Defa-Produktionen und Mitglied der Radwandergruppe von Turbine Potsdam. pst
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