Debatte um geschlossene Zufahrt nach Zentrum-Ost: Antrag für Abfahrt
Zentrum-Ost - Mit der Schließung der Anschlussstelle vom Humboldtring zur Nuthestraße will sich die Linke-Fraktion im Stadtparlament nicht abfinden. Ihr Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg kündigte am Mittwochabend im Hauptausschuss einen Antrag für den kommenden Januar an, mit dem die Wiederherstellung des Anschlusses gefordert werden soll.
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Zentrum-Ost - Mit der Schließung der Anschlussstelle vom Humboldtring zur Nuthestraße will sich die Linke-Fraktion im Stadtparlament nicht abfinden. Ihr Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg kündigte am Mittwochabend im Hauptausschuss einen Antrag für den kommenden Januar an, mit dem die Wiederherstellung des Anschlusses gefordert werden soll. Dafür hätten sich rund 100 Teilnehmer bei einer Einwohnerversammlung im April ausgesprochen. Wenn dieses Ergebnis nicht umgesetzt werde, könne man sich solche Aktivitäten in Zukunft sparen, schimpfte Scharfenberg.
Anlass war eine Mitteilungsvorlage der Stadt, wonach der Anschluss 800 000 Euro kosten würde und daher nicht empfohlen werde. So habe es sich ohnehin nur um eine provisorische Lösung gehandelt, die auf die Zeit der Sanierung der Humboldtbrücke begrenzt war. Für den Rückbau habe es sogar Fördermittel des Landes Brandenburg gegeben – die müsste die Stadt zurückzahlen, sollte die Anschlussstelle wieder geöffnet werden, hatte die Verwaltung argumentiert. Im Ausschuss sagte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann, in einer Demokratie sei es auch legitim, dass die fachliche Auffassung einer Stadtverwaltung anders sein könne als die Mehrheitsauffassung von Anwohnern. Einer der Anwohnervertreter erklärte dagegen, mit der Schließung des Anschlusses hätte sich die Verkehrslage in dem Viertel deutlich verschlechtert – vor allem weil der Verkehr nun hauptsächlich durch die schmalere Lotte-Pulewka-Straße rollt.
Ob die Anwohner mit ihrer Forderung Erfolg haben, ist allerdings zweifelhaft. So sagte SPD-Fraktionschef Pete Heuer, rund um den Stadtteil sei etwa bereits eine neue Zufahrt zur Nutheschnellstraße entstanden, ebenso sei durch die Schließung der Einfahrt der öffentliche Nahverkehr für das Gebiet gestärkt worden.
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