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Für die Linke Grund genug, den Wiederaufbau der ehemaligen Militärkirche abzulehnen: Hier reichten sich Hitler und Hindenburg die Hand zur Machtergreifung der Nazis.

© dpa

Umstrittenes Kirchenprojekt: Antrag gegen Garnisonkirche

Die Linke stellt bei ihrem Kreisparteitag ein Programm zur Kommunalwahl vor. Zum umstrittenen Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche wollen sie eine neue Position beziehen.

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Jetzt wird es amtlich: Die Linke will ab sofort auch ganz offiziell ein Gegner des geplanten Wiederaufbaus der Garnisonkirche sein. In einem Antrag für den am Samstag stattfindenden Kreisparteitag heißt es, „die Linke spricht sich gegen die Errichtung eines Versöhnungszentrums in der historischen Gestalt der Garnisonkirche aus.“ Der Antrag sei bereits im Kreisvorstand einstimmig beschlossen worden, sagte Linke-Kreischef Sascha Krämer den PNN auf Anfrage.

Allerdings können sich die Linken einen Neubau am früheren Standort der 1968 gesprengten Kirche vorstellen. Für diesen aber solle es einen Architekturwettbewerb geben, der mehr als eine architektonische Kopie zum Ziel hat, heißt es in dem Antrag. Zudem solle das Konzept eines sogenannten Versöhnungszentrums überarbeitet und zu einem Friedenszentrum weiterentwickelt werden. Über diesen Neubau müsse eine breite öffentliche Debatte über dessen Gestalt und Inhalt geführt werden, heißt es weiter. Von einer Bürgerbefragung zum Wiederaufbau, wie jüngst von Krämer gefordert, ist in dem Antrag allerdings keine Rede – da bei einem Privatbau der Bürger keine Möglichkeit habe, etwas zu entscheiden, wie der Parteichef den PNN erklärte.

Der Parteitag findet im Humboldtgymnasium statt. Unter anderem sollen Umweltministerin Anita Tack sowie Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erneut als Landtagskandidaten gewählt werden – gegen Scharfenberg tritt die Stadtverordnete Solveig Sudhoff in einer Kampfkandidatur an. Allerdings werden der Staatswissenschaftlerin nur geringe Chancen eingeräumt.

Auf dem Parteitag wollen Fraktion und Parteivorstand auch den Entwurf für das Kommunalwahlprogramm präsentieren. Darin fordert die Linke unter anderem, ein neues Finanzierungssystem für den öffentlichen Nahverkehr zu entwickeln, das „den bisherigen konventionellen Fahrscheinverkauf ersetzt bzw. überflüssig macht“. Über das Programm will die Partei ab Anfang nächsten Jahres bei mehreren Veranstaltungen diskutieren.

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