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Landeshauptstadt: Apolloniahaus als Gedenkort

Ausschuss: Stadt soll an Zwangsarbeiter erinnern

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Babelsberg - Das Apolloniahaus in der Großbeerenstraße soll ein Schwerpunkt für das Gedenken an die in Potsdam während der Nazi-Diktatur eingesetzten Zwangsarbeiter werden. Dies hat die SPD im Kulturausschuss am Donnerstagabend vorgeschlagen. „In dem Haus hatte während des Zweiten Weltkriegs die Elektrofirma Friesecke und Hoepfner ihren Sitz“, sagte der SPD-Stadtverordnete Helmut Przybilski als Begründung für seinen Vorschlag. Diese habe dort Zwangsarbeiter beschäftigt.

Der mögliche Gedenkort Apolloniahaus ist eine Antwort auf einen Antrag der Linkspartei.PDS, dem im Kulturausschuss mehrheitlich zugestimmt wurde. Sollte dies auch in der Stadtverordnetenversammlung geschehen, wäre Oberbürgermeister Jann Jakobs damit beauftragt, an ausgewählten Orten in Potsdam für eine „angemessene“ Kennzeichnung zu sorgen, die an die Leiden und Opfer der Zwangsarbeiter in der Stadt erinnert. Insgesamt habe es mehr als 70 solche Standorte gegeben, an denen Zwangsarbeiter aus vielen europäischen Ländern unter zum Teil „katastrophalen Bedingungen“ arbeiten hätten müssen, heißt es in der Begründung des Antrags. Bei der Auswahl und Gestaltung der Orte des Gedenkens soll nach dem Willen der Linkspartei.PDS gleichzeitig eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam geprüft werden. Offen ist noch, wie das Zwangsarbeiter-Projekt finanziert werden soll. Birgit-Katharine Seemann, Leiterin der Fachbereiche Kultur und Museum der Stadtverwaltung, schlug vor, sich bei Stiftungen über mögliche Fördergelder zu informieren. Zudem wurde angeregt, auch bei der Deutschen Bahn nachzufragen, ob sie sich an den Potsdamer Plänen beteiligen wolle. Einen Zwischenstand, welche Orte neben dem Apolloniahaus in Frage kommen, erwartet der Kulturausschuss Anfang 2007 von der Verwaltung. Henri Kramer

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