zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Arbeitslose Mütter ohne Kitaplatz kaum vermittelbar Arbeitsagentur fordert mehr Initiativen für Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsleben

Der Frühling kommt, aber noch ist er nicht da: Mit 8,5 Prozent gibt es in Potsdam zwar so wenig Arbeitslose wie nie zuvor in einem Februar seit 1992: 7106 Personen. Dafür stieg die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte an.

Stand:

Der Frühling kommt, aber noch ist er nicht da: Mit 8,5 Prozent gibt es in Potsdam zwar so wenig Arbeitslose wie nie zuvor in einem Februar seit 1992: 7106 Personen. Dafür stieg die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte an. Das sei dem späten Wintereinbruch geschuldet, sagte Manfred Pollnow, Chef der Arbeitsagentur Potsdam. Offene Stellen gebe es derzeit vor allem im Hotel- und Gastronomiegewerbe, Einzelhandel, Tourismus sowie in der Gesundheits- und Baubranche.

Problematisch sei die Lage aber nach wie vor für Frauen mit Kindern sowie für Eltern, die nach der Betreuungszeit zurück ins Erwerbsleben wollen: Diese Gruppe sei schwer vermittelbar, sagte Ilka Schadow, die Beauftragte für Chancengleichheit bei der Arbeitsagentur. Anlässlich der Brandenburger Frauenwoche bietet die Agentur dafür spezielle Beratungsveranstaltungen an. So geht es am 14. März um 10 Uhr im Berufsinformationszentrum im Horstweg auch um die Frage der Kinderbetreuung, ein Knackpunkt für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade für Frauen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder Schichtdienst.

„Nur etwa sieben Prozent der Arbeit suchenden Frauen sind an einer Teilzeitstelle interessiert“, sagt Schadow. Trotzdem arbeite jede dritte Frau – 32 Prozent – meist unfreiwillig Teilzeit. Schuld daran sei oft die Kitaplatzsituation: „Wer Arbeit suchend ist, braucht eigentlich sofort einen Kitaplatz. Die wenigsten Arbeitgeber verlassen sich darauf, dass bei einer Zusage kurzfristig einer gefunden werden kann – obwohl er den Frauen zusteht.“

Abhilfe könnte das Kinderfördergesetz bringen: Ab August 2013 steht jedem Kind ab dem 1. Geburtstag ein Betreuungsplatz zu. Schadow wünscht sich aber auch mehr Initiative von den Unternehmen: Sie könnten etwa Betriebskindergärten mit flexiblen Betreuungszeiten einrichten. Gerade kleinere Arbeitgeber fänden für ihre Angestellten bereits individuelle Lösungen: „Dann steht ein extra Schreibtisch im Büro, wo der Nachwuchs Hausaufgaben macht“, so Schadow.

Seite 16

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })