Landeshauptstadt: Arbeitsmarkt schwächelt
Mit 300 sogenannten Bürgerarbeitern soll die Zahl der Erwerbslosen in Potsdam gesenkt werden
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Ab kommendem Jahr sollen in Potsdam bis zu 300 Bürgerarbeiter den Arbeitsmarkt entlasten. Das Hartz-IV-Amt der Stadt, die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitsuchende (Paga), hat sich mit einem Konzept für den Einsatz solcher Arbeiter erfolgreich beim Bundessozialministerium beworben. Das sagte gestern Edelgard Woythe, Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur, bei der Vorstellung der Arbeitsmarktzahlen. Die Stellen, die im gemeinnützigen und zusätzlichen Bereich geschaffen werden müssen, sind auf bis zu zu 36 Monate angelegt, umfassen 30 Stunden pro Woche und sind mit 1080 Euro für den Lohn bezuschusst.
Die Entlastung ist nötig, denn der Potsdamer Arbeitsmarkt schwächelt. Entgegen dem allgemeinen Trend in der Region steigt in der Landeshauptstadt die Zahl der Arbeitslosen. „Wir müssen dieser Entwicklung entgegensteuern“, sagte Woythe. So stieg die Zahl der Arbeitslosen in Potsdam zwischen Mai und Juni um 34 auf 6672. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 8,1 Prozent, ein Wert wie noch vor einem Jahr. Im gesamten Bezirk der Potsdamer Arbeitsagentur fällt die Landeshauptstadt damit auf den dritten von fünf Plätzen zurück – hinter die Landkreise Potsdam-Mittelmark mit 6,9 und Dahme-Spreewald mit 7,5 Prozent. Besonders zugenommen hat die Zahl der Arbeitslosen, die im Paga-Amt betreut werden: Aktuell sind dies 4914 Personen, vor einem Jahr waren es noch 220 weniger. „Ein Grund ist, dass wir weniger Ein-Euro-Jobs finanzieren, das macht sich nun bemerkbar“, sagte Paga-Chef Frank Thomann.
Das Programm für die Bürgerarbeiter soll nun helfen. „Wir werden in einer ersten Phase bis Ende des Jahres 500 lange Zeit arbeitslose Menschen bei uns schulen und auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereiten“, sagte Thomann. 200 davon sollten danach einen neuen Job finden können, hofft der Behördenchef. Die restlichen 300 Personen werden Bürgerarbeiter. „Wir wollen sie in den Bereichen wie Tourismus oder Gartenpflege einsetzen.“ Ebenso werde geprüft, ob die Menschen in dem geplanten „Freiland“-Jugendzentrum in der Friedrich-Engels-Straße eingesetzt werden könnten. Noch unklar sei, so Thomann weiter, in welchem Umfang Potsdam zusätzlich durch das Landesprogramm „Arbeit für Brandenburg“ profitieren könne.Henri Kramer
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