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Kulturkampf. Ansicht aus Kuba.

© Reuters

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Internationale Tagung zur Literatur in der Karibik

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Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Karibik ist seit Jahren Schwerpunkt des Romanistischen Instituts der Universität Potsdam und Thema zahlreicher Dissertationen und Habilitationen. „Die Frage nach den Möglichkeiten des friedlichen Zusammenlebens ist die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts“, sagt Ottmar Ette, Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. Auch in der Karibik, einer vielsprachigen, vielkulturellen und politisch zersplitterten Region, sei dies eines der wichtigsten Themen. Nun veranstaltet die Universität Potsdam eine Internationale Tagung zu dem Thema.

Die Literatur habe in der Karibik besonderes Gewicht und sei weit verbreitet, so Ette. Der Archipel habe Schriftsteller von Weltrang hervorgebracht. Dieser literarische Reichtum, die sprachliche und kulturelle Vielfalt sowie die politische Zerrissenheit faszinieren den Wissenschaftler, seine Mitarbeiter und Forscher weltweit. „In der Karibik sind allein 20 Literatursprachen versammelt“, schätzt Ette. Die bekanntesten davon sind Französisch, Englisch, Spanisch und Kreolisch. Kulturelle Einflüsse anderer Länder, etwa durch Einwanderer aus Indien, China und Afrika, sind nicht nur im Alltag, sondern auch in der Kunst allgegenwärtig.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Gesine Müller, die in Potsdam über die koloniale Literatur der Karibik habilitiert hat und inzwischen Professorin für Romanische Philologie an der Universität zu Köln ist, hat Ette nun die zweitägige Tagung an der Uni organisiert. „Versunkene Landschaften. Unsichtbare Landschaften“, lautet der Titel, die Tagungssprache ist Spanisch.

„Thema ist alles, was an karibischer Geschichte verdeckt und abgetaucht ist, etwa soziale Problematiken sowie Fragen rund um das Exil“, erläutert Ottmar Ette. Die Veranstaltung, an der auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Potsdamer Internationale Netzwerk für TransArea-Studien (Points) beteiligt sind, bildet den dritten und letzten Teil einer Tagungsreihe zur Literatur in der Karibik und in Zentralamerika, die im November 2012 an der Potsdamer Partner-Universität in Costa Rica begonnen hat.

Den Eröffnungsvortrag am 9. Mai hält die kubanische Literaturwissenschaftlerin Luisa Campuzano aus Havanna über karibische Frauenliteratur. Es stehen viele Fachvorträge und Lesungen auf dem Programm, darunter auch eine des renommierten haitianischen Schriftstellers Anthony Phelps aus Port-au-Prince. Karibische Schriftsteller in den USA und kubanische Poesie im französischen Exil sind weitere Themen. Die Tagung endet mit einer Lesung der kubanischen Wissenschaftlerin Milena Rodríguez von der Universität Granada und des in Guatemala geborenen und in Berlin lebenden Schriftstellers Alan Mills. Maren Herbst

Die Tagung „Paisajes sumergidos. Paisajes invisibles“ findet am 9. Und 10. Mai am Uni-Campus Neues Palais, Haus 8 statt

Maren Herbst

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