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ATLAS: Archiv verkaufen?

Ein alternatives Jugendzentrum steht zehn Jahre ohne Baugenehmigung da und niemand kümmert es. Gegenüber von dem alten Haus sollen schöne neue Luxushäuser entstehen.

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Ein alternatives Jugendzentrum steht zehn Jahre ohne Baugenehmigung da und niemand kümmert es. Gegenüber von dem alten Haus sollen schöne neue Luxushäuser entstehen. Nun geht alles ganz schnell: Der Druck auf den Betreiberverein des maroden Hauses wächst, endlich die Befunde einer Brandschau vorzulegen. Die Feuerwehr stellt dabei schwere Sicherheitsmängel fest, die wohl nicht nur ausgedacht sind. Und schon muss das Haus schließen. So stellt es sich nach außen für alle dar, die den jetzt so schnellen und für die Potsdamer Subkultur so schmerzvollen Tod des Archivs begleiten. Es zeigt sich dabei erneut, dass Potsdams Verwaltung sehr oft sehr willkürlich handelt. In diesem Fall hat das aber immerhin zehn Jahre lang regelmäßige Konzerte und Partys gebracht, eine Katastrophe gab es zum Glück auch nicht. Doch die Schließung jetzt fällt ausgerechnet in Potsdams Kultur-Krise und verschärft sie. Die Politik muss nun rechnen: Soll das Gebäude noch mit Millionen saniert werden, um das riskante Experiment zu wagen, ob sich Jugendkultur und Wohnbebauung doch vertragen? Oder verkauft die Stadt das Archiv und setzt das Geld an anderer Stelle für neue Jugendkulturhäuser ein? Minsk, Feuerwache, Glasmeisterstraße, die Liste der Vorschläge birgt langen Diskussionsstoff, obwohl eigentlich keine Zeit da ist. Denn der Druck angesichts sterbender Kultur-Freiräume wird immer drängender.

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