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Landeshauptstadt: Ärger nach Namenssuche ohne Bürger Stadtpolitiker kritisieren

Entscheidung zum Bad

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Templiner Vorstadt - Nachdem die Potsdamer nun – anders als angekündigt – kein Mitspracherecht bei der Namensgebung für das künftige Schwimmbad am Brauhausberg erhalten, ist die Verärgerung groß. „Schade, wieder eine Chance auf Bürgerbeteiligung verpasst“, erklärte Linke-Kreischef Sascha Krämer am Freitag. Überrascht zeigte sich der SPD-Stadtverordnete Daniel Keller, der auch Chef der Potsdamer Badkommission ist, die den Neubau des 36-Millionen-Euro-Baus begleiten soll. Die Entscheidung über den Namen sei noch nicht einmal mit dem Gremium abgestimmt worden, kritisierte er. In der SPD-Fraktion werde man prüfen, ob man mittels eines Antrags noch eingreifen könne. Auch im sozialen Netzwerk Facebook sorgte die Nachricht für verärgerte Kommentare.

Wie berichtet hatten die Stadtwerke als Bauherr am Donnerstag mitgeteilt, sich ohne Befragung oder Debatte für einen Namen entschieden zu haben. Spätestens Ende Juni soll er bekannt gegeben werden. Für den Namen hätten die Stadtwerke eine Agentur beauftragt, die mehrere Vorschläge erarbeitet habe. Das habe man bereits im März in der Badkommission bekannt gegeben, präzisierte Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz am Freitag auf PNN-Anfrage.

Dazu sagte Kommissionschef Keller, es hätte „nichts dagegen gesprochen, diese Vorschläge der Agentur zur Abstimmung oder zur Debatte zu stellen“. Stadtwerke-Sprecher Klotz hielt dagegen, da eine Namensidee sowohl die Agentur als auch die Fachleute der Stadtwerke „in hohem Maße überzeugte“, sei auf die „kostenintensivere Verfolgung mehrerer Namensvorschläge“ verzichtet worden. Der Name werde eine „Wort-Bild-Marke“, die gestaltet werden musste, „um auch mit den Anforderungen des Dachmarkenkonzeptes der Stadtwerke Potsdam übereinzustimmen“, so Klotz. Dabei sei auch der Wunsch vieler Potsdamer umgesetzt worden, Teile des alten Namens in das neue Namenskonzept zu integrieren. Der Auftragswert für die mit der Namensfindung beauftragten Berliner Agentur liege im vierstelligen Bereich, so Klotz. Zur Arbeit der Agentur zählten demnach auch die urheberrechtliche Prüfung und die Sicherung der Namensrechte.

Bei einer PNN-Umfrage zu einem Namen für das neue Bad hatten sich vor einem Jahr rund 1000 Leser beteiligt. Mit 454 Stimmen hatte der Vorschlag „Bad am Brauhausberg“ das Rennen gemacht. Der Favorit ist demnach fast identisch mit dem Namen des jetzigen Bades, dessen Betriebsgenehmigung Ende des Jahres ausläuft. Dann soll spätestens das neue Sport- und Freizeitbad öffnen. HK

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