zum Hauptinhalt
Potsdam rechnet damit, dass die Zahl der Bedürftigen deutlich steigt. (Symbolbild)

© Foto: Friso Gentsch/dpa

Armut in Potsdam: Defizite beheben

Der Armutsbericht zeigt, wo die Stadt in den kommenden Jahren nachsteuern muss - um für die nächste Krise gewappnet zu sein.

Ein Kommentar von Sandra Calvez

Ohne Zweifel ist es richtig, dass Potsdams Sozialdezernentin Brigitte Meier (SPD) sich zunächst auf die Lösung der akuten Probleme konzentriert. Es müsse jetzt darum gehen, die Stadt gut aufzustellen für einen Herbst und Winter, in dem immer mehr Potsdamer:innen ihre Heiz- und Mietkosten nicht ohne finanzielle Unterstützung zahlen können.

Wenn jedoch diese Krise überstanden ist, sollten Stadtpolitik und Verwaltung den ersten Armutsbericht der Stadt als Grundlage längerfristiger Maßnahmen nutzen. Der Armutsbericht bietet eine Fülle von detaillierten Daten nicht nur über die finanzielle Lage, sondern auch über Themen wie Gesundheit, Versorgung und Zufriedenheit.

Gerade beim Thema sozialer Wohnungsbau zeigt das Papier eindrücklich Defizite auf. Wenn die Zahl der mietpreisgebundenen Wohnungen innerhalb eines Jahrzehnts um beinahe die Hälfte sinkt, die Zahl der Anwärter mit Wohnberechtigungsschein sich aber gleichzeitig fast verdoppelt, braucht man kein Experte zu sein, um zu merken, dass diese Rechnung nicht aufgehen kann. Hier müssen auf politischer Ebene die Konsequenzen gezogen werden, damit der nächste Bericht hier Fortschritte verzeichnen kann.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false