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Landeshauptstadt: Astrophysiker Hans Oleak wird 80

Schon als Physikstudent in Jena hielt Hans Oleak in den 1950er Jahren Vorträge für die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse, die Urania. Vor allem seine Erläuterungen zur Konzeption Wernher von Brauns für eine bemannte Mondfahrt wurden mit bis zu 500 Zuhörern zu Publikumsmagneten, denn öffentlich zugängliche Informationen gab es dazu in der DDR nicht.

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Schon als Physikstudent in Jena hielt Hans Oleak in den 1950er Jahren Vorträge für die Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse, die Urania. Vor allem seine Erläuterungen zur Konzeption Wernher von Brauns für eine bemannte Mondfahrt wurden mit bis zu 500 Zuhörern zu Publikumsmagneten, denn öffentlich zugängliche Informationen gab es dazu in der DDR nicht.

Fast 60 Jahre ist das jetzt her, denn am heutigen Montag feiert der Astrophysiker seinen 80. Geburtstag. Zu den Gratulanten wird der Vorstand des Urania-Vereins „Wilhelm Foerster“ zählen, dessen Vorsitz Oleak seit 1995 innehat. In dieser Zeit ist die Urania mit rund 640 Mitgliedern zum größten Bildungsverein der Landeshauptstadt gewachsen. Bis zu 10 000 Interessierte nutzen die jährlich 200 Vorträge und die Exkursionen in alle Welt. Die Urania-Schulhaus GmbH bietet jungen Arbeitslosen Ausbildungsplätze an. Mit dem Wilhelm-Foerster-Preis vergibt der Verein einen der wichtigsten Potsdamer Wissenschaftspreise. An dieser Entwicklung hat Oleak großen Anteil.

Sein beruflicher Weg war früh vorgezeichnet. Bereits als Schüler beobachtete er in seinem oberschlesischen Heimatort Bielitz (heute Polen) mit einem Fernrohr aus dem seit 1822 bestehenden Kosmos-Verlag die Sterne. Nach der Vertreibung fand die Familie im thüringischen Meiningen eine neue Heimat. Hier legte Oleak das Abitur ab und studierte anschließend an der Universität Jena Physik mit dem Schwerpunkt Astrophysik. 1956 nahm er seine wissenschaftliche Arbeit an der Sternwarte Babelsberg der Deutschen Akademie der Wissenschaften auf. Dort wandte er sich zunächst den Meteoren zu, dann von 1970 bis 1990 als Bereichsleiter der extragalaktischen Forschung. In diese Zeit fallen auch Arbeitsbesuche in Ägypten und Bagdad (Irak). 1981 wurde er zum Professor ernannt. 1990 war Oleak Mitbegründer der Europäischen Astronomischen Gesellschaft und lehrte in der Folgezeit im Auftrag des Astrophysikalischen Institutes Potsdam an mehren Universitäten.

In all diesen Jahren wirkte er im Geiste der Urania weiter für die Verbreitung neuer Erkenntnisse in der Astronomie. Ein Schwerpunkt blieben dabei die Ergebnisse, die westeuropäische und US-amerikanische Forscher über das Planetensystem und den Kosmos gesammelt hatten. Noch immer wurde in der DDR darüber kaum berichtet. Als Autor übernahm Oleak Kapitel in Grimsehls Lehrbuch für Physik und den zu DDR-Zeiten sehr beliebten „Kleinen Enzyklopädien“ zu den Themen Atom und Struktur der Materie.

Der Jubilar, der mit einer Ärztin verheiratet ist, wird den 80. Geburtstag im Kreis der Familie feiern. Er hat vier Kinder, von denen Sohn Rainer Oleak als Komponist, vor allem von Filmmusiken, bekannt geworden ist. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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