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Bundesweite Standort-Suche: Atommüll-Endlager in Brandenburg?

Ein Experte sieht im Land Brandenburg „potenzielle Standorte“ für eine Endlagerstätte. Eine Fachkommission für die bundesweite Suche nach einem Standort hat am Donnerstag die Arbeit aufgenommen.

Von Matthias Matern

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Potsdam – Das Land Brandenburg ist als möglicher Standort für ein bundesweites Atommüll-Endlager weiter im Rennen. Potenzielle Standorte seien „Tonvorkommen in Norddeutschland, die sich von NRW über Niedersachsen bis Brandenburg erstrecken, sowie in Süddeutschland, vor allem in Baden-Württemberg“, sagte der Geologe und frühere technische Geschäftsführer des Atommülllagers Asse II nahe Wolfenbüttel, Ulrich Kleemann, am Donnerstag in einem Interview mit der „Rhein-Zeitung“. Kleemann ist zudem Mitglied der 33-köpfige Komission, die im Auftrag des Bundestages bis Mitte 2016 die Kriterien für die bundesweite Suche erarbeiten soll und am Donnerstag ihre Arbeit aufnahm.

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Wie berichtet hatte die Berliner Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bereits vor gut einem Jahr eine Karte mit Standorten veröffentlicht, die sich aus geologischer Sicht als Atommüllendlager eignen. Auf der Karte waren auch Gebiete in Potsdam und Potsdam-Mittelmark sowie im äußersten Westen des Kreises Havelland, bei Brandenburg/Havel und im Nordwesten des Landes markiert. Teile des Salzstocks von Gorleben in Niedersachsen, wo seit Jahren erfolgreich gegen ein Atomendlager gekämpft wird und wo bereits Atommüll zwischengelagert wird, erstreckten sich bis in die benachbarte Prignitz. „Ich gehe davon aus, dass Gorleben schon in einer frühen Phase dieses Verfahrens ausscheiden wird – und zwar aus streng wissenschaftlichen Gründen“, sagte Kleemann ebenfalls im Interview.

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