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Sport: Auch Felix Magath gewinnt
Schalke besiegt Wolfsburg 4:0 – den Erfolg rechnet sich teilweise auch der früherer Schalker Trainer an
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Sein Selbstbewusstsein dürfte FC Schalke 04 mit diesem Erfolg enorm gesteigert haben. Mit einem für den VfL Wolfsburg noch schmeichelhaften 4:0 (2:0) besiegte die Mannschaft von Trainer Huub Stevens das Team von Felix Magath und hält mit dem überzeugenden Auftritt Anschluss zu den Spitzenplätzen in der Fußball-Bundesliga. Einige Menschen, die es nicht gut mit Felix Magath meinten, hatten schon vor dem Gastspiel der Wolfsburger in Gelsenkirchen geunkt, dass der Trainer des VfL in jedem Fall als Sieger die Schalker Arena verlassen würde. Denn der 58-Jährige hatte in den Tagen vor der Begegnung noch mitgeteilt, dass der sportliche Erfolg der nun von Huub Stevens trainierten Mannschaft aus dem Ruhrgebiet auch zu einem Teil ihm zugerechnet werden könnte. Schließlich habe das Team in seinen beinahe zwei Jahren als Trainer der Schalker in weiten Teilen zusammengestellt.
Allerdings, davon darf man getrost ausgehen, gilt Magaths größeres Interesse mittlerweile den Niedersachsen. Die benötigen derzeit ganz besondere Aufmerksamkeit. Und was der Wolfsburger Trainer in dieser Begegnung von seinen Spielern geboten bekommen hatte, konnte ihm nicht gefallen haben.
Nach 45 Minuten hatte seine Mannschaft bereits 0:2 zurückgelegen und eine kaum wettbewerbsfähige Leistung gezeigt. Zunächst erzielte der zuletzt formschwache Raúl nach neun Minuten die frühe Führung der Schalker und seinen 400. Pflichtspieltreffer in seiner Profikarriere. Sein Teamkollege Klaas-Jan Huntelaar schob den Ball nach Vorarbeit von Christian Fuchs sechs Minuten später erneut über die Wolfsburger Torlinie. Doch diese Führung war schmeichelhaft, da vor allem der Schalker Torjäger Huntelaar (29 Pflichtspieltore in 33 Spielen) das Spiel viel früher hätte entscheiden können.
Doch Huntelaar hatte in der ersten Hälfte nicht die nötige Kaltschnäuzigkeit gezeigt. Erst scheiterte er mit einem Elfmeter an Diego Benaglio, nachdem Felipe Lopes einen Schuss von Jefferson Farfan mit der Hand im VfL-Strafraum abgeblockt hatte. Zudem tauchte der Holländer zweimal allein vor Benaglio auf, schaffte es aber nicht, den Ball am Torhüter vorbei ins Tor zu befördern. Ein Desaster blieb dem VfL dadurch erspart.
Die Schalker hatten plötzlich die Leichtigkeit und die Spielfreude wiedergefunden, die sie in den vergangenen Wochen, seit dem Bundesliga-Rückrundenstart, so schmerzlich vermisst hatten. Die Wolfsburger erwiesen sich allerdings als ein leicht zu händelnder Gegner. Zwar hatten sie in der Anfangsphase eine gute Tormöglichkeit, die Yohandry Orozco und im Nachschuss Mario Mandzukic allzu leichtfertig vergaben. Doch das konnte den Gesamteindruck des VfL kaum verbessern, der vor allem im Defensivverhalten einen völlig desorientierten Eindruck vermittelte.
Dennoch haben die Schalker trotz des guten Spiels einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Torhüter Lars Unnerstall musste nach einer Rettungsaktion wegen eines Schlüsselbeinbruchs ausgewechselt werden. Und so kam Timo Hildebrand zu Beginn der zweiten Hälfte zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz für die Schalker. „Nie mehr Felix Magath“, sangen die Schalke-Anhänger nach Wiederanpfiff auf den Rängen, und Joel Matip verdeutlichte den Leistungsunterschied nach 49 Minuten mit dem 3:0 per Hackentrick. Danach plätscherte die Partie bedeutungslos dahin, bis Klaas-Jan Huntelaar sich doch noch einmal als zielsicher erwies und nach 72 Minuten mit einem Kopfballtreffer den Endstand zum 4:0 herstellte.
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