Landeshauptstadt: Audimax der Uni bleibt besetzt
Studenten erneuern alte Forderungen / Unileitung reagiert enttäuscht
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Die Studentenproteste an der Potsdamer Universität werden über die anstehenden Feiertage fortgeführt. Die Studenten haben beschlossen, das Audimax auch über Weihnachten und Silvester nicht zu räumen. Das teilten sie der Uni-Leitung in einem offenen Brief mit. Sie fordern weiterhin, dass die Universitätsleitung adäquate Räume zur Verfügung stellt, damit der Protest fortgesetzt werden kann. Zudem soll die Uni „die Anwesenheitskontrollen in allen Studiengängen dauerhaft und flächendeckend“ abschaffen. Uni-Präsidentin Sabine Kunst äußerte sich enttäuscht. Sie hatte in den vergangenen Tagen Ersatzräume für die Proteste angeboten und um eine Weihnachtsruhe für die Uni-Mitarbeiter gebeten.
Kunst sagte: „Das Angebot an die Besetzer, künftig die Foyerräume des Audimax für studentische Projektarbeit nutzen zu können, hätte einen konstruktiven Umgang mit dem Konflikt ermöglicht. Nun aber entsteht der Eindruck einer Verhärtung.“ Die Besetzer erkennen in ihrem Brief das Angebot an, bewerten es aber als nicht adäquat. Zudem sei die gesetzte Frist der Unileitung zur Räumung des Audimax aus ihrer Sicht „keine Bedingung einer einvernehmlichen Lösung“. Kunst hatte nach der Konstituierung des Runden Tisches am 16. Dezember die Foyerräume des Audimax zur Verfügung gestellt, bis eine gleichwertige, dauerhafte Raumlösung gefunden sei. Das Angebot war jedoch an die Freigabe des Audimax bis zum 22. Dezember 2009 geknüpft.
Die Präsidentin zeigte sich gestern weiter davon überzeugt, dass die vor wenigen Tagen aufgenommenen Beratungen des Runden Tisches zu praktikablen Lösungen führen werden. So sei eine Abschaffung reiner Anwesenheitspflichten bereits zugesagt. Die Bereitschaft der Universitätsleitung, die Studienbedingungen dauerhaft zu verbessern, sei eindeutig.
Wegen der weiteren Besetzung des Audimax ist laut Uni-Leitung die Betriebsruhe über Weihnachten und Neujahr gestört. „Mehrere Mitarbeiter müssen aus Sicherheitsgründen auch während der Festtage vor Ort und in Bereitschaft sein“, erklärte Kanzlerin Barbara Obst-Hantel. Das Verhalten der Besetzer gegenüber diesen Mitarbeitern sei „unsozial und unsolidarisch“. jab/ddp
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