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Landeshauptstadt: Audioguide „Potsdam im Gehörgang“ Lokalize: Elektronischen Stadtführer präsentiert

Innenstadt - „In der Gutenbergstraße war eigentlich immer was los“, erinnert sich der 1948 in Potsdam geborene Rainer Tolkmitt, der später im Gaswerk an der Schiffbauergasse und beim VEB Baureparaturen arbeitete. In der vor rund drei Jahrhunderten angelegten Straße verfielen zu DDR-Zeiten die alten Backsteinhäuser, manche wurden abgerissen, andere repariert, einige durch halbwegs angepasste Neubauten ersetzt.

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Innenstadt - „In der Gutenbergstraße war eigentlich immer was los“, erinnert sich der 1948 in Potsdam geborene Rainer Tolkmitt, der später im Gaswerk an der Schiffbauergasse und beim VEB Baureparaturen arbeitete. In der vor rund drei Jahrhunderten angelegten Straße verfielen zu DDR-Zeiten die alten Backsteinhäuser, manche wurden abgerissen, andere repariert, einige durch halbwegs angepasste Neubauten ersetzt. Das Gaswerk stellte 1990 die Produktion ein, das Gelände wandelte sich zum Technologie- und Kulturstandort mit dem neuen Theaterbau.

Rainer Tolkmitt ist eine der „Stimmen“, die der Verein Localize e.V. auf sein Audioguide „Potsdam im Gehörgang“ geholt hat. Das Programm, das im Internet herunter geladen werden kann, führt ab Luisenplatz in 80 Minuten durch die gesamte Gutenbergstraße. Gestern Nachmittag erlebte der Audioguide seine Premiere. Dazu fanden sich bei abflauendem Regen am Westende der Straße grüppchenweise Interessenten ein, die meisten hatten bereits das Programm auf ihrem MP3-Player. Das erleichterte Peter Degener die Wegweisung. Der Potsdamer Journalist und Unistudent hat für den Audioguide die Geschichte der Straße recherchiert, Interviews mit Zeitzeugen geführt und übernimmt die Rolle des Sprechers.

Ihm assistieren zudem die Stimmen von zwei gestandenen Marktfrauen, von Hausbesetzern, Havelfischern, von der im Holländischen Viertel wohnenden holländische Studentin Marieke, von dem Historiker Hannes Wittenberg, stellvertretender Direktor des Potsdam-Museums, und des Pfarrers der Katholischen Kirche St. Peter und Paul, Probst Klaus-Günter Müller. An insgesamt 30 Personen zeigt Localize „aus ungewohnter Perspektive“ das vielfältige und bunte Eigenleben einer Straße, die etwas „abseits der gängigen Pfade durch das Weltkulturerbe liegt“. Die Idee konnte dank der Förderung durch die Stadt, die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Studentenwerk und Asta der Universität Potsdam umgesetzt werden.

Technisch realisiert wurde der elektronische Stadtführer durch Andrej Tschitschil, einst Potsdamer Lehramtsstudent und jetzt Lehrer in Bremen. Auch er war zur Premiere nach Potsdam gekommen. Tschitschil holte mehrere Bands ins Boot, die den Stadtspaziergang auch musikalisch zu einem Erlebnis werden lassen. Einige von Ihnen – Folkadelic Hobo Jamboree, Mückenheimer solo, Der Raue Hansen (alle aus Potsdam), Pisu (Barcelona-Berlin) – waren nach der Führung auf einem kleinen Premierenfest im Garten der „fabrik“ live zu erleben. Dort loste der durch sein originelles jährliches „Heimatfestival“ bekannte Verein von den anliegenden Läden und Kultureinrichtungen gespendete Gutscheine und Freikarten als Preise einer Tombola aus. Er gab bekannt, dass das Programm „Potsdam im Gehörgang“ mindesten für drei Jahre zum kostenlosen Herunterladen im Netz stehen wird. E. Hoh

Weiteres im Internet unter:

www.potsdam-im-gehoergang.de

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