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In Bau. Bis 2018 soll in der Gagarinstraße eine Sporthalle mit vier Feldern entstehen. Jann Jakobs (r.) und Noosha Aubel (2.v.r.) begutachten den Fortschritt.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Auf dem Hallenboden der Tatsachen

60 Millionen Euro investiert die Stadt in Sportstätten. Ob die entstehenden Flächen reichen, ist allerdings fraglich

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Die Waage der Boxer in der Motor-Sporthalle in Babelsberg könnte im Museum stehen. Sie funktioniert noch mit Gewichten, wie manch einer sie aus dem Puppenkaufladen oder aus Omas Küche kennt. Spätestens wenn man einen Blick in die Duschen wirft, wird klar, warum die Halle derzeit saniert wird. Da blättert der Putz, die Wände schimmeln. In wenigen Monaten soll hier ein neuer Judoraum entstehen. Sanitärräume wird es dann direkt in den Umkleiden in der weit verzweigten Halle geben.

Der Bau wird nicht nur erneuert und modernisiert, sondern auch erweitert. Der Anbau soll bis Weihnachten fertig sein und dann auch genutzt werden, während der Rest der Halle bis 2018 erneuert wird. „Die Motor-Sporthalle platzt, wie so viele unserer Hallen, aus allen Nähten“, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei einer Tour über mehrere aktuelle Baustellen von Sportstätten am gestrigen Donnerstag. 6,75 Millionen Euro kostet die Sanierung dieser Halle. Ein Teil kommt aus städtischen Mitteln, 2,2 Millionen Euro schießt das Bundesumweltministerium zu. In der langgestreckten Backsteinhalle, in der ab 1910 jahrzehntelang technische Geräte gefertigt wurden, soll dann noch mehr Platz für Boxer, Kegler und Judoka sein.

Darüber freut sich der Hauptnutzer, der SV Motorsport Babelsberg. „Wir wurden von Anfang an auch in die Details der Planung einbezogen, das wird alles richtig gut“, sagte der Vereinsvorsitzende Daniel Keller beim Besuch von Jakobs und der neuen Bildungs- und Sportbeigeordneten Noosha Aubel (parteilos).

Die Sanierung der Motor-Sporthalle ist Teil eines umfangreichen Ausbauprogramms der städtischen Sportstätten durch den Kommunalen Immobilien Service (KIS). Seit Jahren mangelt es an Sporthallen, durch das Wachstum der Stadt wird das nicht besser. Nun investiert die Stadt über den KIS 60 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren, zehn Millionen davon 2017. Derzeit gibt es mehr als zehn Baustellen. Manche Hallen werden neu gebaut, andere erweitert. So sollen 23 zusätzliche Spielfelder entstehen, mehr Raum für Schulsport und für Vereine. Ein großer Schritt, und dennoch wohl nicht genug. Die Leiterin der Investitionen beim KIS, Dorothea Junghans, betont: „Bei dem derzeitigen Wachstum der Stadt kommen wir mit dem Bau nicht hinterher.“

Eine ganz neue Halle entsteht derzeit in der Gagarinstraße, Am Stern. Noch ist nicht viel zu sehen, derzeit wird die Bodenplatte betoniert. Doch die hat eine stattliche Größe: Eine Sporthalle mit vier Spielfeldern soll hier entstehen, schon 2018 soll sie fertig sein. „Sportlich, aber derzeit deutet nichts darauf hin, dass wir den Zeitplan nicht einhalten können“, sagte Jakobs. Die kleine Sporthalle nebenan wird im Gegenzug abgerissen, um etwa Platz für Parkplätze zu schaffen.

Die Halle ist Teil der neu entstehenden Gesamtschule mit Montessori-Konzept für bis zu 1200 Schüler, die hier bis 2020 gebaut wird. Teile des Rohbaus stehen schon. Die heute an dem Standort bestehende Coubertin-Oberschule wird in der neuen Gesamtschule aufgehen.

Bereits fertig geworden ist im Juni dieses Jahres die erweiterte Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums, Am Stern. Hier wurde die bestehende Halle saniert und durch eine Einfeldhalle ergänzt. Ähnliche Pläne hat der KIS bei der Turnhalle der Gesamtschule Am Schilfhof und der Rosa-Luxemburg-Schule in der Burgstraße. Auch hier sollen die bestehenden Sportstätten saniert und um je ein zusätzliches Spielfeld erweitert werden. Die Planungen sind hier noch in der Anfangsphase, der Baubeginn steht bisher noch nicht fest. Sandra Calvez

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