Landeshauptstadt: Auf dem Wasser und um die Welt Eine 22-Jährige steht vor einer schweren Aufgabe
Der Wind peitscht ihr das Wasser ins Gesicht, es ist kalt, die Muskeln brennen. „Beim Kampf gegen Poseidon und Neptun ist es schwer, zu gewinnen.
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Der Wind peitscht ihr das Wasser ins Gesicht, es ist kalt, die Muskeln brennen. „Beim Kampf gegen Poseidon und Neptun ist es schwer, zu gewinnen.“, so beschreibt Caroline Marchot, 22 Jahre, ihre Leidenschaft: das Segeln. Heute kann sie dieser nicht so nachgehen, wie sie es sich wünscht, dafür hat sie auch so schon genug zu tun.
Die 22-jährige Potsdamerin kann schon jetzt auf ein aufregendes Leben zurück blicken. Mit leuchtenden Augen erzählt sie von dem Sport, ihren Praktika, den Auslandsaufenthalten und ihrem Studium. Caroline Marchot kommt aus einer alten Potsdamer Familie. Dies ist besonders wichtig, denn schon ihr Großvater segelte in Potsdam und wurde sogar deutscher Meister. So fing auch sie früh an zu segeln, was ihre gesamte Schulzeit prägte. In den Ferien wurde gesegelt und an den Wochenenden fanden Wettkämpfe statt. „Es war wirklich anstrengend“, so Marchot. Zu ihren größten Erfolgen gehört die EM 2009 und der Weltcup der Kieler Woche. Auch in ihrem Auslandssemester in Australien ließ das Wasser sie nicht los. Statt zu segeln begann sie nun mit dem Wellenreiten.
Von ihrem antrainierten Ehrgeiz motiviert ging die damals 16-jährige nach Bolivien. „Da waren noch Restplätze frei“ lacht sie. Ohne ein Wort spanisch zu können, verbrachte die damalige Schülerin ein Jahr weit weg von der Familie. Nun hat sie ständiges Fernweh und war sogar ein Semester in Australien. Sie will die Möglichkeiten nutzen, die ihr zur Verfügung stehen, und hat sich nach ihrem Abitur im Jahr 2009 dazu entschieden, nach Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) zu gehen, um dort Journalism and Business Communication zu studieren.
Dies passt zu ihren Praktika: Noch zu Schulzeiten absolvierte sie ein Praktikum bei den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Während ihres Studiums war sie in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, im Deutschen Bundestag, beim Auswärtigen Amt und beim Deutschen Olympischen Sportbund in Frankfurt. „Ich interessiere mich am meisten für Sport und Politik“, so die Studentin. Gehe es nach ihr, wäre sie irgendwann wieder in Potsdam. „Dies ist meine Heimat, hier sind meine Freunde und Familie.“
Doch erstmal steht ihr bisher größtes Projekt in Iserlohn an: das Campus-Symposium am 13. und 14. September. Das Campus-Symposium ist eine von den Studenten der Business and Information Technology School (BiTS) organisierte, internationale Wirtschaftskonferenz, bei der in diesem Jahr unter anderem die ehemalige US–Außenministerin Condoleezza Rice und der frühere Premierminister Israels Ehud Olmert referieren werden. Außerdem wird das erste Mal der Charlie-Award überreicht. Er geht an von den Studenten ausgesuchte Nominierte und wird von einer internationalen, studentischen Jury vergeben. Charlie steht für Charlottenburger Tuch der Gesellen, die auf Wanderschaft gingen. In diesem Tuch sammelten die Gesellen ihr Hab und Gut. Mit jeder neuen Erfahrung, die die Gesellen machten, wuchs auch das Tuch.
Bei der zweitägigen Veranstaltung wird die 22-Jährige die Moderation übernehmen. Vor 800 Gästen aus der Wirtschaft wird sie durch die beiden Tage leiten. „Dies wird meine bisher größte Herausforderung“, sagt sie. Sonja Radtke
Sonja Radtke
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