
© Henner Mallwitz
Sport: Auf dem Weg nach Barcelona
Der Potsdamer Diskuswerfer Phillip van Dijck will bei den U 20-WM um den Titel kämpfen
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Das Ziel rückt in greifbare Nähe: Ab 10. Juli finden die U 20-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Barcelona statt. Mit dabei ist auch der Potsdamer Diskuswerfer Phillip van Dijck. Dieser hatte sich bei der letzten Qualifikationsmöglichkeit in Mannheim das Ticket für Spanien erkämpft und freut sich nun auf das sportliche Großereignis.
„Es ist immer etwas Besonderes, für Deutschland zu starten. Dazu kommen die professionellen Umstände in Barcelona. Das Olympiastadion und das Hotel sind der Hammer“, schwärmt der 18-Jährige, den diese besondere Atmosphäre nicht zum ersten Mal erwartet. Schon mit 15 Jahren nahm er an seiner ersten Weltmeisterschaft (U 18) teil.
Begonnen hat jedoch alles im westfälischen Nieukerk, wo er als Fünfjähriger mit der Leichtathletik anfing. „In diesem Alter macht man ja nur spielerische Übungen. Aber schon damals hat mir das Ballwerfen mehr Spaß gemacht als die Staffelläufe“, erzählt er. Doch das „Ballwerfen“ scheint ihm im Blut zu liegen, denn schon sein Vater war Holländischer Meister im Kugelstoßen. So nahm er auch die Rolle des Trainers ein, bis der Potsdamer Leichtathletiktrainer Tino Lang einen Brief an die Familie schickte. Das Angebot, Phillip van Dijck an der Sportschule Potsdam aufzunehmen, kam zwar überraschend, aber nicht unbegründet. Mit knapp 14 Jahren war er bereits Drittbester in Europa und Fünfter der Weltrangliste seiner Altersklasse.
„Mein Vater rief damals den Trainer an, um zu fragen, ob der Brief nicht falsch adressiert sei“, erinnert sich Phillip van Dijck. „Keiner hatte damit gerechnet, dass ich angeboten bekomme, auf ein Sportinternat zu ziehen. Aber nach Potsdam zu gehen, war die beste Entscheidung, die ich machen konnte.“
Nach Abschluss der zehnten Klasse an der Potsdamer Eliteschule des Sports machte van Dijck sein Fachabitur und begann eine Ausbildung zum staatlich geprüften Sportassistenten. Diese konnte er für ein Jahr unterbrechen, um für die bevorstehende WM-Teilnahme zu trainieren. Nach Barcelona wird für den Leistungssportler jedoch die Ausbildung wieder im Mittelpunkt stehen. „Mein Ziel ist es, nach meinem Abschluss Trainer zu werden – am liebsten hier am Potsdamer Luftschiffhafen“, betont van Dijck. Genau wie sein jetziger Trainer Jörg Schulte will er später sein Wissen vermitteln und junge Athleten auf ihrem Weg unterstützen.
Schulte startete früher selbst für die deutsche Nationalmannschaft und glaubt an einen Erfolg bei den Weltmeisterschaften. „Phillip ist in einer guten körperlichen Verfassung und der Endkampf ist auf jeden Fall unser Ziel“, so die Aussage des Trainers. Um in das Finale zu kommen, müsste van Dijck mit dem Diskus die 60- Meter-Marke erreichen. Seine persönliche Bestleistung liegt derzeit bei 59,59 Meter, womit er Platz Zehn der U 20-Weltrangliste einnimmt. Der Diskuswerfer fühlt sich für die WM gerüstet und top fit. „Ich glaube, so gut habe ich mich noch nie gefühlt. Zudem motiviert mich, dass meine Familie und Freunde mich in Barcelona unterstützen. Ich will zeigen, dass sich das harte Training gelohnt hat.“
Maxie Borchert
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