zum Hauptinhalt

Universität Potsdam: Auf dem Weg zur Exzellenz

Die Universität Potsdam bewirbt sich für die neue Exzellenzstrategie. Die Linke sieht das kritisch.

Stand:

Die Universität Potsdam bewirbt sich mit einem eigenen Projekt bei der Exzellenzstrategie des Bundesforschungsministeriums. Wie Uni-Präsident Oliver Günther bei einer Diskussion der Linken-Fraktion im Landtag nun ankündigte, soll ein Antrag für ein Forschungsprojekt aus dem Bereich der Bio- und Geowissenschaften eingereicht werden. Bisher waren Brandenburger Universitäten bei der Bundesinitiative nicht berücksichtigt worden. Auch die Filmuniversität Babelsberg will sich für eine Bundesförderung im Programm „Innovative Hochschule“ bewerben.

Von Seiten der Linken gab es Kritik an der Exzellenzstrategie. „Das ganze Programm ist falsch ausgerichtet. Da kommt die Pluralität unter die Räder. Ich hoffe, dass es noch zu Fall gebracht werden kann“, sagte Janis Ehling, Bundesgeschäftsführer der Linken. Oliver Günther ist da ganz anderer Meinung. Eine gezielte Förderung der Forschung an den Universitäten sei notwendig. Die Exzellenzinitiative eröffne hierzu die Möglichkeit, so Günther. Mit der 2006 gestarteten Exzellenzinitiative sollte der Wettbewerb unter den Hochschulen in Deutschland gefördert und die Wissenschaft gestärkt werden. Nachdem sie insgesamt drei Förderrunden durchlaufen hat und bisher als vorläufiges Instrument geplant war, wird das Programm nun ab dem Jahr 2017/2018 als dauerhafte Einrichtung unter dem Namen Exzellenzstrategie fortgesetzt.

Mit der ersten Förderperiode der Exzellenzstrategie werden ab 2017 Mittel in Höhe von 80 Millionen Euro und ab dem Jahr 2018 jährlich insgesamt 533 Millionen Euro an die Hochschulen verteilt. Die Gelder gehen an Verbundgemeinschaften, so genannte Exzellenzcluster, und an einzelne Universitäten. Die Universität Potsdam hofft mit ihrem Antrag den Bereich der Geo- und Biowissenschaften in Potsdam weiter zu stärken. Daran gibt es allerdings auch Kritik. Fred Albrecht, Hochschulexperte im Vorstand der GEW Brandenburg, sagte, dass die Geowissenschaften in Potsdam bereits recht gut aufgestellt sind. „Notwendig ist eine breit gestreute Förderung der Universitäten und eine Stärkung der Grundausstattung“, so Albrecht, der am Institut für Physik und Astronomie der Uni arbeitet.

Da konnte auch Uni-Chef Günther nicht widersprechen, denn mit einem Jahresetat von gegenwärtig 106 Millionen Euro stehen der Universität Potsdam noch immer weit weniger Mittel zur Verfügung als dem Durchschnitt der Universitäten Deutschlands. Hieran ändere aber auch die Exzellenzstrategie nichts, gab Linke-Politiker Janis Ehling zu bedenken. Denn die Förderung käme nur ausgewählten Universitäten im Bereich der Forschung zugute. Notwendig sei aber die Grundausstattung der Universitäten – den Mittelbau und die Lehre – zu stärken. Mit der Konzentration der Mittel gehe eine Umgestaltung der Hochschullandschaft einher, die sich an „neoliberalen Modellen orientiere“ und eine Elitebildung vorantreibe. Die Kehrseite sei dann, dass nicht geförderte Universitäten qualitativ zurückfielen und notwendige Gelder nicht erhielten.

„Die Universitäten sind ein Erfolgsmodell, gegenwärtig studieren mehr als 50 Prozent der Absolventen eines Jahrgangs“, so Uni-Chef Günther. Vorlieben und Studienschwerpunkte der Studierenden seien daher sehr unterschiedlich. Dem müssten nun auch die Hochschulen mit neuen Schwerpunkten und Spezialisierungen entsprechen. Genau das fördere die Exzellenzstrategie. (mit Kix)

Richard Rabensaat

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })