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Das Belvedere. Auch spät abends ist der Pfingstberg ein wunderschöner Punkt von Potsdam. Zum Welterbetag am Sonntag werden hunderte Besucher erwartet.

© PNN-Archiv

Landeshauptstadt: Auf den Spuren der Vergangenheit

30 Führungen am Welterbetag rund ums Belvedere, am Jüdischen Friedhof und im Militärstädtchen

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Berlin feiert den Welterbetag auf der Museumsinsel, Potsdam rund um das erhabene Belvedere auf dem Pfingstberg. Mehr als 30 Führungen wird es am Sonntag beim sechsten Welterbetag in der Landeshauptstadt geben, kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern an. Er rechnet erneut mit deutlich mehr als 5000 Besuchern. Als besondere Attraktionen sind Führungen durch die Villa Henckel und die Villa Persius geplant, ebenso über den Jüdischen Friedhof und durch Alexandrowka (siehe Kasten). Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem Belvedere selbst, der „schönsten Aussicht Potsdams“, wie es Ulrich Henze von der Schlösserstiftung sagt.

Vor mehr als 20 Jahren hat die Wiederherstellung des Geländes rund um das Belvedere durch bürgerschaftliches Engagement begonnen, heute wird es durch etwa 60 ehrenamtliche Vereinsmitglieder des Pfingstberg e.V. belebt. Auch am Sonntag werden sie für die Führungen zu den verschiedensten Themen sorgen. Bereits um 10 Uhr findet eine Führung zum Thema „Belvedere – Kulisse und pure Ästhetik“ statt, sagte Eva Riks vom Förderverein. Bis 18 Uhr finden Veranstaltungen statt, vor allem für Familien und Kinder. So gibt es 15 und 17 Uhr je eine spezielle Führung für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren. Ein richtiger Ansatz, findet Henze. „Kinder sind die zukünftigen Besucher der Welterbestätten“, sagt Henze.

In diesem Jahr steht der Welterbetag unter dem Motto „Unesco-Welterbe – spielend entdecken“, Gastgeber der zentralen Veranstaltung ist die Zeche Zollverein in Essen. An fast allen der 33 Welterbestätten Deutschlands wird an diesem Wochenende gefeiert. In Wittenberg lädt die Stiftung Luthergedenkstätten zu einem Familienprogramm, zu Sonderführungen und Konzerten ein. Die Stiftung Bauhaus Dessau lädt zu einem Familienworkshop „Architektonische Details entdecken“ im Bauhaus ein. Und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz Berlin begeht das Jubiläum „10 Jahre Unesco-Weltkulturerbe Museumsinsel Berlin“ mit einem Festakt in der Rotunde des Alten Museums. Gleichzeitig wird die Wiedereröffnung des sanierten Kolonnadenhofs zwischen Alter Nationalgalerie, Neuem Museum und Spreeufer gefeiert.

In Potsdam „soll es eine nachhaltige Werbung für Welterbe sein, das nicht bei allen im Bewusstsein ist“, sagte Sigrid Sommer, Marketingchefin der Landeshauptstadt. Daher würde der erste Sonntag im Juni immer an Welterbestätten veranstaltet, die sich nicht um den Park Sanssouci ranken. Denn Potsdam habe mehr. Neben den Parkanlagen Sanssouci und Neuer Garten, die seit 1990 unter Schutz stehen, gehören seit 1999 auch die Russische Kolonie Alexandrowka, der Pfingstberg mit dem Belvedere, das Schloss Lindstedt, der Kaiserbahnhof am Wildpark und die Sternwarte am Babelsberger Park dazu. Jan Brunzlow

Im Internet:

www.unesco.de/welterbetag.html

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