Landeshauptstadt: „Auf Deutsch gesagt verarscht!“
Jugendlicher Unmut bei Wahldiskussion in der Waldstadt
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Jugendlicher Unmut bei Wahldiskussion in der Waldstadt Von Jonas Schützeberg Jugendliche interessieren sich größtenteils für ihre Privatangelegenheiten und stehen der Politik nur mit gemischtem Interesse gegenüber. Diesen Eindruck vermittelte am Mittwoch eine Podiumsdiskussion zur bevorstehenden Kommunalwahl im Jugendclub 18 in der Waldstadt. Eigentlich sollte es bei der Diskussion, an der Vertreter von sieben Parteien und Gruppierungen teilnahmen, um die Zukunft des Jugendclubs 18 und die Jugendarbeit des Wahlkreises gehen. Jedoch nutzten einige Politiker den Abend eher um über die Zukunft des Stadtschlosses und dessen unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten zu berichten. Reaktion der jungen Leute: Desinteresse, laute Unterhaltungen, Verlassen des Raumes und Handygeklingel. Zudem beteiligten sie sich kaum an der Diskussion, die von den Erwachsenen – Parteienvertretern und Bewohnern der Plattenbaugebiete im Wahlkreis V – über weite Strecken allein geführt wurde. Nach Aufforderungen aus dem Publikum kamen dann die Vertreter der Parteien SPD, PDS, Familienpartei und Die Andere zu dem gemeinsamen Ergebnis, dass man mehr in die Jugendarbeit investieren müsse und versprachen sich für den Ausbau des Jugendclubs und die Förderung der Neubaugebieten einzusetzen. Erik Hamann (Die Andere) betonte, dass die „Schlafstadt“ Stern so umstrukturiert werden müsse, dass die junge Bevölkerung auch in ihrem Viertel die Möglichkeit habe, Freizeitangebote wahrnehmen zu können. Diese und andere Äußerungen riefen bei den jungen Leuten Unmut hervor. Man fühle sich „auf Deutsch gesagt verarscht“, so ein Jugendlicher. Solche Versprechungen gebe es bereits seit mehreren Jahren und es seien noch keine Taten gefolgt. „Wir fordern die Sanierung unseres Jugendclubs, in den wir selbst viel Arbeit und Zeit hineinstecken!“
Jonas Schützeberg
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