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Sport: Auf eigenen Kufen

SC Potsdam startet künftig mit eigenem Bob-Team Brandenburg

Stand:

SC Potsdam startet künftig mit eigenem Bob-Team Brandenburg Die Idee war einfach logisch. „Seit Jahren schicken wir traditionell gut ausgebildete Bob-Anschieber nach Oberhof. Warum machen wir dann nicht gleich ein eigenes Team“, dachte sich Peter Rieger vor einiger Zeit. Gestern präsentierte der Geschäftsführer des SC Potsdam, der gleichzeitig Präsident des Brandenburgischen Bobverbandes ist, das Brandenburg-Team bei den 1. Internationalen Sommer-Bob-Meisterschaften auf der Brandenburger Straße. Pilot Thomas Florschütz hat ein starkes Team um sich: Mit Sascha Schelter und René Tiefert sitzen zwei ehemalige SC-Leichtathleten im Bob, hinzu kommt Alexander Rödiger. „Wir wollen bald vorn mitmischen“, so Florschütz. Der 27-Jährige startet bislang noch für den PSV Meiningen, soll aber ab dem kommenden Jahr für den SC Potsdam ins Rennen gehen. Im vergangenen Jahr wurde er Europacupsieger im Vierer und Junioren-Vizeweltmeister. Zu der Anschiebergruppe gehören außerdem Nico Scheler, Erik Tröger, Milan Stojanovic, Silvio Kästner sowie Lukas Kuske. Der jüngere Bruder von Top-Anschieber Kevin Kuske fing erst vor einem halben Jahr mit diesem Sport an. „Eigentlich hatten wir ja eine Kooperation mit Oberhof angestrebt“, so Peter Rieger. „Dazu war Andrè Lange allerdings nicht zu bewegen. So greifen wir also allein an, und das soll schon im kommenden olympischen Winter passieren.“ Grundvoraussetzung sei die finanzielle Absicherung des Vorhabens gewesen. In der Wirtschaft habe der SC Potsdam kräftige Partner gefunden, die den Etat von rund 170000 Euro pro Jahr aufbringen. Rieger: „Um das Ganze aber noch weiter voran zu bringen, brauchen wir auch noch überregionale Partner.“ Im Oktober geht das neu gebildete Team sowohl im Zweier als auch im Vierer in die Relegationswettkämpfe. Nicht ohne bestimmte Vorteile: Den Viererbob können die Brandenburger von Andrè Lange übernehmen. Der WM-Bob kommt ebenso aus dem Berliner Institut für Forschung und Entwicklung (FES) wie der Zweier-Bob, der dem Team ebenfalls zur Verfügung steht. Doch das gute Material spielt nur eine begrenzte Rolle. Denn: Ab dem kommenden Jahr wird auf Einheitskufen gefahren – der Materialvorteil ist dann so gut wie hinfällig. „Dann haben die schnellen Anschieber und auch die schnellen Piloten die Nase vorn“, ist sich Rieger sicher. „Und hier liegt unser Vorteil. Denn Florschütz ist genauso schnell wie seine Anschieber.“ Beim gestrigen Auftakt-Anschieben auf der Brandenburger Straße ließ sich auch der einstige Boxprofi Axel Schulz den Spaß nicht nehmen und half kräftig mit. Der Schwergewichtler wohnt seit drei Wochen zusammen mit Freundin Patricia in Klein Glienicke, zeigte sich begeistert von der Stadt und auch von der Idee des SC Potsdam. „Bobfahren ist ja doch ein Sport, der nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht“, so der Hüne, der in den vergangenen Monaten mächtig abgespeckt hatte. „Der SC Potsdam holt den Sport in die Stadt, und das ist doch toll.“ Heute gibt es neben einem Promi-Rennen ab 14 Uhr anschließend auch das eigentliche Sport-Event zu sehen, zu dem sich Teams aus mehreren Ländern angesagt haben. Die beiden britischen Vizeweltmeisterinnen Nicola Minichiello und Jakie Davies sahen sich schon gestern die Anlage einmal an.

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