ATLAS: Auf halbem Weg
Dirk Becker über das Engagement für die Panzerhalle
Stand:
Abgerechnet wird am Schluss! Als im Jahr 2000 den Künstlern der Panzerhalle die Kündigung drohte, haben sie viele Briefe an Politiker geschrieben. Sie baten um deren Stimme für den Erhalt des Atelierhauses auf dem ehemaligen Militärgelände in Groß Glienicke. Die Künstler bekamen diese Unterstützung. Die Kündigung wurde zurückgenommen, neue Nutzungsverträge unterschrieben. Die Künstler zogen sich daraufhin wieder in ihre Ateliers zurück und arbeiteten. Doch sie hätten weiter machen sollen! Sie hätten auf mehr als die üblichen Lippenbekentnisse für die Panzerhalle bestehen müssen. Sie hätten die Sanierung der ehemaligen Militärhalle fordern müssen, denn nur so wäre aus dem Provisorium etwas Endgültiges geworden. Als dann Anfang Dezember die Berliner Gewobag, die auf dem Gelände den Bau von Einfamilienhäusern plant, wieder Kündigungsschreiben an die Mieter der Panzerhalle verschickte, muss jedem klar geworden sein, dass die Bemühungen um dieses Kulturzentrum vor sechs Jahren auf halber Strecke stehenblieben. Sechs Jahre haben sich die Künstler still verhalten, um keine schlafenden Hunde zu wecken. Jetzt sind die von allein wach geworden. Die Künstler wollen wieder Briefe schreiben. Ob das auch dieses Mal helfen wird, ist mehr als fraglich.
Dirk Becker
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