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Landeshauptstadt: Auf Marco Polos Spuren
An der neuen Ausstellung im Filmmuseum haben Kulissenbauer von Studio Babelsberg mitgearbeitet
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Innenstadt - Wenn das Filmmuseum am 25. Oktober seine Türen nach rund eineinhalb Jahren Bauarbeiten wieder öffnet, lädt es zur Weltreise ein. Die Schau „Die Abenteuer des jungen Marco Polo“ ergänzt ein Jahr lang die Dauerausstellung zur Filmgeschichte. „Basis ist die gleichnamige TV-Animationsserie, die im Kinderkanal KiKA ausgestrahlt wurde“, schilderte Museumssprecherin Christine Handke.
Für die Familienausstellung ist im oberen Stockwerk des einstigen königlichen Marstalls eine eigene Welt entstanden. Kulissenbauer des Art Departements des Filmstudios Babelsberg haben einen Schiffsrumpf und einen venezianischen Palazzo nachempfunden, einen orientalischen Basar gebaut und eine felsige Wüste geschaffen. „Ich wollte, dass man das Draußen vergisst und die Reise mitmacht“, erklärte Szenenbildner Wilko Drews. Der 24-Jährige hat parallel zum Bachelor an der Filmuniversität Babelsberg, zu der auch das Museum gehört, die Schau gestaltet. Das Konzept dafür stammt von Kuratorin Ugla Gräf. „Daran orientiert haben sich bei mir Bilder eingestellt“, berichtete Drews.
Entstanden ist eine Kulisse, die den Betrachter in fremde Länder mitnimmt – und zugleich in die Welt des Films lockt. In die Ausstellung integriert sind die originalen Tore aus der DDR-Märchenverfilmung „Der kleine Muck“, die zu den erfolgreichsten Produktionen der Defa-Filmgeschichte zählt. „Aus einem venezianischen Museum erhalten wir zudem als Leihgabe eine originale Galeere aus dem 17. Jahrhundert“, so Museumssprecherin Handke. Hinzu kommen Tausende Requisiten – gesammelt, gekauft oder extra angefertigt.
Vor allem die jüngeren Besucher sollen hinter die Kulissen schauen können und die Trickfilmproduktion kennenlernen. Mitmachen ist erlaubt – und gewünscht. Zur Ausstellung biete das Museum Workshops an, die auch zum Schulunterricht passten, erklärte Sprecherin Handke. Das Angebot wende sich an Schüler der ersten bis sechsten Klasse.
Das bereits 1981 zu DDR-Zeiten gegründete Museum war im März 2013 wegen Umbau- und Sanierungsarbeiten geschlossen worden. Dabei wurde vor allem der Brandschutz verbessert. Zudem wurde das Kino des Filmmuseums mit der neuesten 3D-Technik ausgestattet. Rund 2,5 Millionen Euro investierte die Schlösserstiftung als Eigentümerin des Gebäudes in den Umbau. Um die Veränderungen im Gebäude hatte es Streit gegeben: Der frühere Architekt des Museums, Georg Kohlmaier, hatte die Stiftung heftig kritisiert, auch weil er sein Urheberrecht verletzt sieht. Er hatte das Museum nach der Wende saniert und umgebaut. Kohlmaier war zuletzt mit einer Beschwerde beim Bundesrechnungshof gescheitert, hatte aber wegen hoher Kosten von einer Klage abgesehen. dpa/PNN
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