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ATLAS: Aufarbeitung

Die offizielle Potsdamer Gedenkkultur ist immer eine Debatte wert. So auch jetzt wieder, wenn es um die Erinnerung an die Spanienkämpfer der Internationalen Brigaden geht.

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Die offizielle Potsdamer Gedenkkultur ist immer eine Debatte wert. So auch jetzt wieder, wenn es um die Erinnerung an die Spanienkämpfer der Internationalen Brigaden geht. Da steht für jene Männer und Frauen ein Gedenkstein vor dem Treffpunkt Freizeit – dem ehemaligen „Haus der Pioniere“ – der sich auf der Liste der eingetragenen Denkmäler im Land Brandenburg wiederfindet, an dessen Denkmalstatus es also keinen Zweifel gibt. Und dennoch scheint die Stadt den Stein vernachlässigt zu haben. Selbst wenn der Baubeigeordnete Matthias Klipp von den Bündnisgrünen versichert, es sei nicht Dreck, der sich darauf wiederfinde, sondern eben „Patina“ – fest steht: Der Eindruck, dass der Gedenkstein ein eher abseitiges Dasein fristet, eben weil er mehr zur Erinnerungskultur der vergangenen DDR als zur heutigen gehört, ist kaum zu widerlegen. Nur ein Beispiel dafür: Die Gedenkplakette wurde gestohlen – aber auf die Idee, eine neue anfertigen zu lassen, zumindest zum gestrigen 75. Gründungstag, kam die Stadtverwaltung nicht. Das ist bedauerlich, denn jede freiheitliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bedeutet gleichsam eine Aufarbeitung derselben.

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