Von Michael Meyer: Aufgeweckt zum ersten Tor
Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam bezwang den Hamburger SV 3:1
Stand:
Turbine Potsdam hält weiter Anschluss an die Spitzengruppe der Frauenfußball- Bundesliga. Nach seinem 3:1 (0:0)-Heimsieg gestern gegen den Hamburger SV, den Marie-Louise Bagehorn (58.), Jessica Wich (84.) und Jennifer Zietz (86./Foulelfmeter) herausschossen, hat der Tabellenvierte drei Punkte Rückstand zu Spitzenreiter FCR Duisburg. „Wenn wir auch am Mittwoch hier zu Hause unser Nachholspiel gegen Freiburg gewinnen, ist alles offen“, frohlockte denn auch Trainer Bernd Schröder, dessen Mannschaft am kommenden Sonntag in Duisburg antritt.
744 Zuschauer sahen in Halbzeit eins eine zerfahrene Partie auf schwachem Niveau, in der Potsdam aus leichten Feldvorteilen nichts machte. Dass Turbine in den vergangenen zwei Wochen im Training auf fünf in- und ausländische Nationalspielerinnen sowie sechs U19-Auswahlkickerinnen verzichten musste, war unübersehbar – viele Spielzüge blieben Stückwerk. Das änderte sich nach der Pause, als Jessica Wich vorn für mehr Schwung sorgte. Und ein Youngster schoss Turbine in Führung: Bagehorn traf nach Vorarbeit Wichs und Odebrechts links aus Nahdistanz. „Wurde mal endlich Zeit“, meinte die 17-Jährige, die erst am Samstag vom U19- Turnier aus dem spanischen La Manga heimgekehrt war. „Wir sind dort früh um halb fünf aufgestanden, nach Frankfurt geflogen und dann noch fünf Stunden mit dem Zug nach Potsdam gefahren. Am Abend waren wir hier“, erzählte sie – und war trotzdem gestern aufgeweckt genug für ihr überhaupt erstes Bundesliga-Tor. Wich erhöhte nach schönem Mittag-Zuspiel im Duell mit Hamburgs Torfrau Bianca Weech auf 2:0, und nach einem Haye-Foul an Mittag prallte der Zietz-Elfmeter zum 3:0 vom linken Innenpfosten ins Tor.
Kurz vor Ultimo verkürzte HSV-Stürmerin Tugba Tekkal auf 3:1 (87.). Die Vorarbeit dazu leistete Kim Kulig, der neue Shootingstar des deutschen Nationalteams. HSV-Trainer Achim Feifel hatte Kulig zunächst draußen belassen, um der 18-Jährigen nach vier anstrengenden Algarve-Cup-Spielen etwas Ruhe zu gönnen. Mit ihrer Einwechslung (68.) kam mehr Schwung ins Hamburger Spiel, den Turbine aber überstand.
Turbine: Schumann; Schmidt, Drews, Peter; I. Kerschowski (88. Sainio), Zietz, Bagehorn, Odebrecht (63. Schiewe); Kaurin (46. Wich), Mittag, Kemme.
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