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ATLAS: Aufmerksam

Henri Kramer sieht beim Kinderschutz auch die Potsdamer in der Pflicht

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Es ist eine ehrgeizige Reform, die das Jugendamt seinen Strukturen verordnet hat. Drei Regionalteams werden ab jetzt das Stadtgebiet untereinander aufteilen und so in abgegrenzten Arealen arbeiten. Das ist das Gegenteil der Praxis bis jetzt: Bisher waren einzelne Teams des Jugendamts für Themenbereiche wie Kitas oder Jugendberatung in der gesamten Stadt zuständig – solche Aufgaben müssen die einzelnen Arbeitsgruppen nun auf einzelne Gebiete bezogen übernehmen. Der Vorteil der neuen Vorgehensweise liegt auf der Hand: Die Jugendämtler werden in ihren Stadtteilen wohl deutlich bekannter und dürften schneller sehen, wo Kinder, Jugendliche und Eltern in Potsdam noch Probleme haben. Darüberhinaus soll ständige Qualifizierung dafür sorgen, dass sich beispielsweise ein Fall „Kevin“ in Potsdam nicht wiederholt – viel früher als bei der Tragödie in Bremen möchte die Verwaltung durch ihre Reform mitbekommen, ob Kinder in ihren Familien gut aufgehoben sind oder nicht. Jedoch sind auch die Potsdamer gefordert, aufmerksam durchs Leben zu gehen und blaue Flecke oder seltsame Verhaltensweisen bei Kindern zu melden. Es muss klar sein: Solch eine Anzeige ist keine Denunziation, sondern ein Akt des Kinderschutzes – den auch keine noch so gute Strukturreform ersetzen kann.

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