Sport: Auftakt mit zwei neuen Gesichtern
Julia Simic und Lia Wälti trainieren seit Mittwoch mit Turbine Potsdam für die kommende Saison
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Julia Simic lief und lief und lief, hielt beim ersten Suttle Run im Potsdamer Trikot mit ihren neuen Mannschaftskameradinnen gut mit und konnte hinterher zufrieden sein. „Das war neu für mich und anstrengend, aber okay“, sagte die neue Spielerin des FFC Turbine. Julia Simic ist im Sommer vom Liga-Konkurrenten FC Bayern München an die Havel gewechselt und soll in den kommenden Jahren als Spielmacherin zu Potsdamer Erfolgen beitragen. „Für mich war es an der Zeit, etwas Neues zu machen“, meinte die nur 1,62 Meter große Deutsch-Kroatin, die seit 2005 für den FC Bayern in 110 Meisterschafts- und zehn DFB-Pokalspielen 40 Tore schoss, darunter auch drei im Babelsberger Karl- Liebknecht-Stadion gegen Turbine. In den letzten anderthalb Jahren allerdings hatte sie nur 17 Minuten gespielt, denn zwei Kreuzbandrisse im linken Knie zwangen sie zu langen Pausen. „Das ist ausgestanden und fühlt sich zur Zeit gut an“, so die Studentin, die am Sonntag mit Möbeln und Beagle-Hündin Coco ihre Wohnung in der Jägervorstadt bezogen hatte. „Mal sehen, wie das Knie die Belastung jetzt im Training verkraftet.“
Mit insgesamt 20 Fußballerinnen stieg Turbine gestern in die Vorbereitung auf die am 8. September mit einem Heimspiel gegen den USV Jena beginnende neue Saison ein. Nur Jennifer Cramer, die beiden Norwegerinnen Maren Mjelde und Ada Stolsmo Hegerberg sowie die Schwedin Antonia Göransson fehlen wegen der gestern begonnenen Europameisterschafts- Endrunde. Außerdem die Norwegerin Andrine Stolsmo Hegerberg; dafür machte Jeannette Grace Yango aus der zweiten Mannschaft mit. Dreimal täglich bittet Chefcoach Bernd Schröder jetzt seine Schützlinge zum Üben. „Bis zum Saisonstart müssen wir 102 Trainingseinheiten absolviert haben“, erklärt der 70-Jährige, der seinen Schützlingen Trainingspläne für den Ausdauerbereich mit in die siebenwöchige Pause gegeben hatte und gestern prophezeite: „Wer nichts getan hat, wird jetzt in der Vorbereitung sterben.“ Schröder hat in der kommenden Saison vor allem ein Ziel: „Wir müssen uns wieder für die Champions League qualifizieren, weil 2015 das Endspiel vor unserer Haustür im Berliner Olympiastadion ausgetragen wird. Da wollen wir hin.“
Die Champions League reizt natürlich auch Julia Simic. „Ich bin erholt und fit hergekommen“, erklärte sie. Auch im Urlaub, den sie unter anderem mit ihrer alten Münchner WG-Partnerin Stefanie Mirlach und dem früheren BabelsbergerSpieler Benjamin Kauffmann („Ein guter langjähriger Freund.“) auf Mallorca verbrachte, habe sie ihre Übungen gemacht. „Jetzt will ich erst einmal gesund bleiben und einfach wieder spielen“, sagte die Studentin, die sich im Vorfeld der Heim-WM 2011im „Playboy“ ablichten ließ.
Neu in der Mannschaft ist auch die Schweizerin Lia Wälti, die von den Young Boys Bern kam. „Unsere Nationaltrainerin Martina Voss riet mir zu dem Schritt“, erzählte die 18-fache Nationalspielerin, die bei Turbine auf „eine persönliche Leistungssteigerung und viele neue Erfahrungen in einer der besten Ligen der Welt“ hofft. Die 1,64 Meter große Eidgenossin fühlt sich im defensiven Mittelfeld auf der Sechs – also hinter Simic – am wohlsten. „Ich bin“, sagte sie, „gespannt auf das harte Training hier, von dem ich schon gehört hatte.“ Beim Shuttle Run – immer 20 Meter hin undzurück mit wachsendem Tempo und Pulskontrolle – musste sie vor Julia Simic passen.
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