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Homepage: Aufwind für die automotive Branche

Das Potsdamer Unternehmen T+I Consult gehört zu den diesjährigen Siegern des Innopunkt-Wettbewerbs in Brandenburg

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Dem Land Brandenburg auf die Beine helfen, kleine Unternehmen fördern und am besten ein paar Arbeitsplätze schaffen, das will Hans-Jürgen Martin. Er ist Senior Consultant einer Firma, die zumindest dazu beitragen könnte, in Brandenburg etwas zu verändern. Die Firma heißt Technologie- und Innovations Consult GmbH (T+I GmbH) und hat ein Projekt entwickelt, das den ersten Schritt in diese Richtung erleichtert. Hans-Jürgen Martin ist Projekt-Leiter der „Transferwerkstatt Brandenburg“, einem der sechs Siegerprojekte im Innopunkt-Wettbewerb. „Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Unternehmen stärken“ war Auftrag des Wettbewerbs von Brandenburgs Arbeitsministerium. Insgesamt stehen allen sechs Gewinnern für die nächsten zwei Jahre rund zwei Millionen Euro aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.

Ziel der Wettbewerbs-Projekte ist es, einen nützlichen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Forschung herauszubilden und zu verstärken. So sollen Forschungsergebnisse für die Wirtschaft anwendbar gemacht, gleichzeitig aber auch der technologische Fortschritt sowie offene Fragen aus der Wirtschaft in die Forschung eingebracht werden. Das Projekt der I+T Consult ist gedacht für kleinere Unternehmen aus der „Automotive“-Branche. Unternehmen also, die in irgendeiner Art und Weise mit Leistungen der Automobilindustrie zu tun haben: Ersatzteilherstellung, Lackiererei oder ähnliches.

Die Consulting Agentur wird zunächst von einem Unternehmen, dass sich technologisch erweitern will und dazu Wachstumskapital benötigt beauftragt, die Potenziale des Unternehmens zu bewerten. Darauf folgt eine Empfehlung zur weiteren Vorgehensweise. Die zweite Phase beinhaltet die Vorstellung eines Konzepts zur Realisierung und die Ermittlung geeigneter Partner aus Wissenschaft und Forschung. In der dritten Phase erfolgt die Begleitung durch externes Projektmanagement und die Auswertung des Innovationsprojekts. Nach der Zusammenführung der beiden Partner, wird die weitere Entwicklung der Beziehung sich selbst überlassen.

Bemerkt beispielsweise eine Produktionsfirma von Autoteilen, dass ihre Kunden sich wiederholt über die Eigenschaften eines bestimmten Bauteils beschweren, kann diese Firma durch das Projekt der „Transferwerkstatt“ mit einer Gruppe von Werkstoff-Wissenschaftlern zusammen gebracht werden, die dem Unternehmen bei der Entwicklung und Verbesserung des Materials behilflich ist.

Mit dem Projekt der „Transferwerkstatt“ steht den Fachhochschulen und Universitäten ein Instrument zur Verfügung, mit dem sie gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft Angebote zur Kooperation entwickeln können. Ihren Studierenden wollen sie praxisorientierte Studieninhalte anbieten und ihren Absolventen Beschäftigungsmöglichkeiten in Brandenburger Klein- und Mittelunternehmen (KMU) aufzeigen. Durch eine bessere Zusammenarbeit von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen sollen Arbeitsplätze in Brandenburg gesichert und neu geschaffen werden. „Wie erfolgreich ein Betrieb ist, wird künftig immer mehr von gut ausgebildetem Personal abhängen“, sagte Arbeitsministerin Dagmar Ziegler bei der Übergabe der Förderbescheide in Potsdam. Deshalb müssten die Kräfte von Wissenschaft und Wirtschaft besser gebündelt werden. „Gerade kleinen Betrieben mangelt es oft an personellen und finanziellen Ressourcen für Forschung und Entwicklung“, so Ziegler.

Ursprünglich im Jahr 1999 gegründet, um kleine und mittlere Unternehmen pragmatisch und kompetent bei der Realisierung von Entwicklungsprojekten zu beraten , hat sich T+I Consult nach eigener Aussage inzwischen zu einem Ansprechpartner in Fragen zu Technologietrends, Märkten und Finanzierung, entwickelt. Im Jahr 2003 setzte sich die Erweiterung des Unternehmens durch Gründungen von Tochtergesellschaften in Berlin und Jena fort. In den vergangenen Jahren wurden, laut T+I Consult, über 350 Innovationsprojekte bundesweit in verschiedenen Branchen realisiert. Die Beraterfirma ist zudem vom Bundeswirtschaftsministerium mit der Umsetzung des Förderprogrammes „Innovationsmanagement“ beauftragt und betreut die Vergabe von Mitteln aus dem überregionalen Förderprogramm in den neuen Bundesländern.

Im Frühjahr 2006 hatte sich die Firma mit ihrem Projekt der „Transferwerkstatt Brandenburg“ im Rahmen des Innopunkt-Wettbewerbs beworben. Anfang Juli kam die Nachricht, dass sich ihre Idee durchgesetzt hatte. „Es gab keine richtige Begründung, warum gerade wir gewonnen haben“, sagt Hans-Jürgen Martin. Doch er glaubt, die Gründe zu kennen: „Weil es eine Zukunftsbranche ist, weil Brandenburg gefördert werden muss, und weil unser Projekt Arbeitsplätze schafft.“ Gerade im Land Brandenburg sei es wichtig den „Braindrain“ – das Abwandern von Fachkräften – aufzuhalten. Wenn Mitarbeiter kleinerer Unternehmen gute Innovationsideen haben, ihnen aber zur Umsetzung das Kapital und das nötige „Know How“ fehle, müsse man sie unterstützen, findet Hans-Jürgen Martin. Malalai Bindemann

Malalai Bindemann

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