Landeshauptstadt: Aus dem Wirtschaftsleben
Katrin Steinhof war die erste, die es nach der Wende wagte: 1994 eröffnete die damals 30-Jährige einen Bioladen in der Jägerstraße, bis dahin gab es in der ganzen Stadt nur einen kleinen Markt-Stand mit Öko-Waren. Seitdem wurde Steinhofs „Lebensquell“ mehrfach vergrößert, ist von der Jägerstraße in das ehemalige Werner-Alfred-Bad in der Hegelallee gezogen und hat zahlreiche Mitbewerber in Potsdam bekommen.
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Katrin Steinhof war die erste, die es nach der Wende wagte: 1994 eröffnete die damals 30-Jährige einen Bioladen in der Jägerstraße, bis dahin gab es in der ganzen Stadt nur einen kleinen Markt-Stand mit Öko-Waren. Seitdem wurde Steinhofs „Lebensquell“ mehrfach vergrößert, ist von der Jägerstraße in das ehemalige Werner-Alfred-Bad in der Hegelallee gezogen und hat zahlreiche Mitbewerber in Potsdam bekommen. Doch keiner kann wie sie auf eine 20-jährige Geschichte zurückblicken. Am heutigen Samstag wird dieses Jubiläum mit einem Hoffest gefeiert.
Vegetarisch war der „Lebensquell“-Biomarkt von Anfang an, doch mittlerweile hat er sich auch zum Spezialitäten-Geschäft für Veganer entwickelt. „Wir haben hier vegane Produkte, die man nicht an jeder Ecke findet“, sagt Steinhof. Das reiche von Weizeneiweiß und Eiersatzprodukten bis hin zu einer großen Auswahl an Tofu. Tatsächlich, im Kühlregal stapelt sich das Soja-Produkt in allen erdenklichen Variationen: Von Basilikum-Tofu über Räucher-Tofu, Seidentofu, Mandel-Sesam-Tofu bis hin zu Tofu süß-sauer. Auch Anhänger der basischen, ayurvedischen, makrobiotischen oder der Rohkost-Ernährung kommen auf ihre Kosten, teils stehen die Produkte in eigens ausgezeichneten Regalen beisammen. Besonders stolz ist Steinhof auf die Gemüse- und Obst-Abteilung im hinteren Teil des 400-Quadratmeter-Ladens. Damit die Pfirsische, Tomaten oder Bohnen immer frisch sind, kümmern sich zwei ihrer rund zwölf festen Mitarbeiter allein um diesen Bereich. Wenn mögich, werden die Waren aus Deutschland oder – noch besser – Brandenburg bestellt. Doch nicht immer bietet der Markt genug für all die vielen Bioläden in der Region. Hinzu kommt, dass viele Kunden auch im Winter zum Beispiel nicht auf Tomaten verzichten wollen, die kommen dann eben von Bio-Anbietern in Italien oder Spanien. Manchen Kunden gehe es heute weniger um den ökologischen Gedanken als darum, sich selbst etwas Gutes zu tun, sagt Steinhof. „Wir versuchen hier, beides zu bedienen.“
Sie selbst kommt aus der „Öko-Ecke“, wie Steinhof sagt. Schon als junge Frau habe es sie als gelernte Landwirtin gestört, wie mit Lebensmitteln und der Natur umgegangen wird. Sie wollte eine Alternative bieten und eröffnete am 4. September 1994 den „Lebensquell“-Markt. Fast auf den Tag genau 20 Jahre später soll dies nun also gefeiert werden: Wer möchte, kann im Hof der Hegelallee 23 ab 9 Uhr ökologischen Wein, Bier und Säfte probieren, außerdem wird ein Tofugrill aufgebaut und live Brot gebacken. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg, Clowns und ein kleines Kinoprogramm. K. Wiechers
Der „Lebensquell“-Bioladen hat montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet
K. Wiechers
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