Landeshauptstadt: Aus für Melodie
Pächterin des ehemaligen Innenstadt-Kinos beendet ihr Engagement / Zukunft ungewiss
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Pächterin des ehemaligen Innenstadt-Kinos beendet ihr Engagement / Zukunft ungewiss Innenstadt - Das Kino Melodie in der Friedrich-Ebert-Straße scheint endgültig Geschichte zu sein. Zumindest für Christiane Niewald, die im August vergangenen Jahres als neue Pächterin mit den Sanierungen an dem traditionsreichen Lichtspielhaus und dem dazugehörigen Café begonnen hatte. Nach zahlreichen Verzögerungen hat sie nun endgültig das Handtuch geworfen. Ihr Engagement zur Wiederbelebung des Kinos Melodie sei beendet, erklärte sie gestern auf PNN-Anfrage. Sicherheitstechnische Auflagen der Bauaufsicht hatten im Oktober zu den ersten Verzögerungen geführt. Gefordert wurde ein zweiter Fluchtweg, der den Gästen auch bei einem möglichen Brand im Vorderhaus den sicheren Weg aus dem Kinosaal ermöglichen sollte. Von diesem zweiten Fluchtweg war eine unbefristete Eröffnungs-Genehmigung abhängig, die erst einen Spielbetrieb ermöglicht hätte. Doch da dieser Fluchtweg über ein benachbartes Grundstück führen müsste und es Probleme mit der Zustimmung bei den entsprechenden Eigentümern gab, kam es immer wieder zur Verschiebung der geplanten Eröffnung. Obwohl Christiane Niewald schon „jede Menge Geld“ in das Kino Melodie investiert hat – 200000 Euro Sanierungskosten waren insgesamt kalkuliert worden – ist ihre Entscheidung endgültig. Von der Idee eines Innenstadt-Kinos, das neben wenigen kommerziell erfolgreichen Filmen vor allem Art-House-Streifen zeigen soll, hat sie sich aber noch nicht verabschiedet. Würde sich ein entsprechender Standort in der Innenstadt finden, so wäre sie vielleicht bereit, erneut in diese Idee zu investieren. Ob am alten Standort in der Friedrich-Ebert-Straße überhaupt noch einmal ein Kino eröffnen wird, bezweifelt Christiane Niewald. Laut ihrer Informationen plane die Besitzerin eher einen kleines Kaufhaus oder einen Supermarkt in dem Gebäude unterzubringen. Dafür müssten weniger Auflagen erfüllt werden als für die Sanierung des Kinos. Bei den Berliner Staar-Betrieben, die das Haus und Grundstück in der Friedrich-Ebert-Straße betreuen, hielt man sich gestern mit Auskünften über die Zukunft des Standortes zurück. Derzeit finden Verhandlungen statt, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Bevor hier keine Ergebnisse erzielt seien, werde man sich auch nicht über die zukünftige Nutzung des Kinos Melodie äußern. Dirk Becker
Dirk Becker
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