Landeshauptstadt: Aus fürs Geschichtsbuch
Schülerprojekt zur Visualisierung von Geschichte
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Steht das klassische Geschichtsbuch vor dem Aus? Für Maximilian, Elena, Irina und Maxim ist die Sache klar : „Staubige Bücher werden von unserer Generation kaum noch gelesen.“ Dass die Vermittlung von Geschichte dennoch interessant sein kann, beweisen die vier Schüler der Wilhelm-Friedrich-von-Steuben-Gesamtschule mit ihrem Projekt. Ziel ist ein 15-minütiger Film über die Russische Kolonie Alexandrowka in Potsdam. In ihm wird die Lebensgeschichte eines russischen Soldatensängers erzählt, der um 1820 in Alexandrowka lebt und von hier Briefe an seine Frau in Russland schreibt. Auf der Grundlage von Originaldokumenten wollen die vier Abiturienten Potsdams Regionalgeschichte lebendig werden lassen. Nach einem Besuch bei einer russischen Familie, die noch heute in der Kolonie lebt, waren die Schüler begeistert. Die 19-jährige Irina kam vor mittlerweile vier Jahren nach Potsdam. Bei einem Besuch der Kolonie Alexandrowka fühlte sie sich an die russischen Märchenfilme aus ihrer Kindheit erinnert. Nun einen eigenen Film realisieren zu können, empfindet sie als eine große Chance. Unterstützung erhalten sie dabei von der Gesellschaft Kultur Alexandrowka e. V. Initiatorin Meike Mieke kümmert sich dabei um die Realisierung des Projekts, sorgt für die Beschaffung von Kameras und Kostümen. Weitere Unterstützung erhalten die Abiturienten von der Medienwerkstatt Potsdam und dem Regisseur Michael Kann. „Die junge Generation erreicht man heute kaum noch mit Büchern. Gerade deshalb gewinnt das Medium Film zunehmend an Bedeutung“, ist sich Kann sicher. Dass die Vermittlung von Geschichtswissen schwierig ist, weiß auch die Historikerin Bettina Altendorf. Ihre Publikation „Die russischen Sänger des Königs und die Kolonie Alexandrowka in Potsdam“ liefert die Grundlage für die filmische Umsetzung. Außerdem steht sie den Abiturienten mit ihrem historischen Faktenwissen zur Seite. Gezeigt werden soll das Resultat auf dem Festival „Alexandrowka 2009“ am 18. und 19. Juli 2009. Damit der Film bis dahin fertig werden kann, bedarf es neben dem Engagement der Schüler noch weiterer Sponsoren. ap
Interessierte russische Muttersprachler melden sich unter Tel.: (030) 240 32 015.
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