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Kleingartensparte "An der Katharinenholzstraße e.V." in Potsdam.

© Andreas Klaer

Ausgegärtnert: Ein schleichender Trend setzt sich fort

Die Kleingartenanlage an der Katharinenholzstraße wurde rechtlich geschwächt - das könnte auch weiteren Sparten drohen.

Erik Wenk
Ein Kommentar von Erik Wenk

Stand:

Die Pächter:innen der Kleingartenanlage an der Katharinenholzstraße haben einen kurzfristigen Erfolg verzeichnet: Ihre 64 Parzellen bleiben erhalten, zumindest bis zum Auslaufen der Kündigungsfrist Ende 2028.

Was die Northis Immobilien GmbH danach mit dem Grundstück macht, ist ungewiss. Die Eigentümerin hatte der Sparte mit Räumung gedroht, falls diese ihre Parzellen nicht in – leichter kündbare – Erholungsgärten umwandelt. Auch die Stadt zeigte sich machtlos und stimmte der Umwandlung zu.

Ein Präzedenzfall? Nein: Bereits 2020 war die Kleingartenanlage „Süd-West“ am Angergrund auf Druck neuer Eigentümer zu Erholungsgärten geworden. Auch damals lag die Ursache in ungültigen Pachtverträgen, weil der Verband der Garten- und Siedlerfreunde sich fälschlicherweise als Rechtsnachfolger des DDR-Kleingartenverbands dargestellt hatte.

Mit der Entscheidung an der Katharinenholzstraße setzt sich ein schleichender Trend fort, von dem in den kommenden Jahren weitere Sparten betroffen sein könnten, die durch die Fehler des VGS rechtlich auf wackligen Beinen stehen. Die Stadtpolitik scheint dem Ganzen eher abwartend zuzusehen – immerhin gibt es in Politik und Verwaltung nicht wenige, denen neue Wohnungen mehr am Herzen liegen dürften als Kleingärten.   

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