ATLAS: Ausgewogen
Sabine Schicketanz über die Standorte für eine Stadthalle
Stand:
Über den Bau einer Stadthalle wird in Potsdam schon lange nachgedacht – bisher allerdings ohne Ergebnis. Nun kommt die Debatte wieder in Fahrt: Oberbürgermeister Jann Jakobs will sich dafür einsetzen, dass eine multifunktionelle Halle, in der Kongresse genauso wie TV-Übertragungen oder Großereignisse stattfinden können, in der Speicherstadt gebaut wird. Freilich ohne jegliche Beteiligung der Stadt – denn Stadthallen sind (fast) immer Zuschussgeschäfte. Also wird ein Investor gesucht, der die Halle baut und betreibt. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber auch ein Hotel errichten müssen, um die Halle rentabel zu führen. Das wiederum ist den bereits ansässigen Hoteliers ein Dorn im Auge – denn trotz guter Tourismuszahlen würde weitere Konkurrenz ihnen empfindlich schaden. Gegen die Speicherstadt-Halle spricht außerdem das schon lange geplante Vorhaben von Filmpark-Eigner Friedhelm Schatz, das Medienstadt-Ensemble mit einer Mehrzweckhalle samt Hotel zu ergänzen. Dass davon die Innenstadt wenig profitieren würde, wie Jakobs sagt, ist sicher richtig – und doch das falsche Argument: Im Sinne einer ausgewogenen Entwicklung der Stadt darf eine Stadthalle auch in Babelsberg stehen, wenn der Investor dort seine Pläne als erstes in die Tat umsetzt.
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