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Ute Goldberg leitet die Weidenhof-Grundschule.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Ausgezeichnete Potsdamer Schulleiterin: „Wir wünschen wir uns, dass der Schulcampus Schlaatz schnell kommt“

Die Weidenhof-Grundschule feierte unlängst 40-jähriges Bestehen. Schulleiterin Ute Goldberg spricht über die Herausforderungen der Arbeit im Plattenbaustadtteil.

Frau Goldberg, die Weidenhof-Grundschule hat unlängst 40-jähriges Bestehen gefeiert. Der Plattenbaustadtteil war nach der Erbauung eine beliebte Adresse, heute gilt er als sozialer Brennpunkt. Bei Ihnen lernen heute Kinder aus ärmeren Familien, Kinder mit Fluchterfahrungen, Kinder mit anderen Muttersprachen... Das Kollegium muss im Schulalltag entsprechend mehr leisten als „nur“ die Vermittlung von Lehrstoff. Wie gehen Sie damit um?
Für uns ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir den Schülern mehr vermitteln als den reinen Lehrstoff. Schule heißt, die Kinder auf das Leben vorbereiten und gerade in der heutigen Zeit ist die Vermittlung von sozialen Kompetenzen noch wichtiger denn je.

Was können andere Schulen von Ihnen lernen?
Da jede Schule ihr eigenes Profil hat, kann man sie untereinander nicht vergleichen. Darüber hinaus arbeiten wir mit vielen anderen Grundschulen über ein Netzwerk eng zusammen.

Wo wünschen Sie sich für Ihre Schule mehr Unterstützung von Stadt und Land?
Mehr als 50 Prozent unserer Schüler haben einen Migrationshintergrund, eine Vielfalt aus 30 Nationen lernt hier zusammen. Die bunte Vielfalt ist aber keine Last, denn gelungene Integration bedeutet, sich einer Gemeinschaft zugehörig zu fühlen. Hier können wir uns von den Schülern eine Scheibe abschneiden. Dennoch stellten die unterschiedlichen kulturellen, sprachlichen und sozialen Hintergründe unsere Schule vor Herausforderungen.

Es gilt herauszufinden, warum einigen Kindern im Stadtteil die Schulbildung verschlossen bleibt und was sie daran hindert, einen Abschluss zu erreichen, um dem dann entgegenzuwirken. Wir benötigen hierfür einen Schulterschluss und die Vernetzung aller an Bildung beteiligten Institutionen vor Ort. Unterstützt werden wir hierbei nun auch durch den „Quadratkilometer Bildung“, dessen offiziellen Eröffnung wir ebenfalls am 30. Mai feierten.

Der Schlaatz steht mit dem Masterplan Schlaatz 2030 vor vielen Veränderungen. Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend dafür, dass der Stadtteil eine gute Entwicklung nimmt?
Unser Stadtteil hat bereits eine sehr gute Entwicklung genommen, die aber oft nicht gesehen wird oder gesehen werden will. Natürlich kann die Infrastruktur eines jeden Stadtteils immer verbessert werden. So wünschen wir uns, dass der geplante Schulcampus Schlaatz schnell umgesetzt wird, da sich die Ansprüche an die Bildung stets weiterentwickeln und die Einrichtungen diesbezüglich angepasst werden müssen.

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