Landeshauptstadt: Ausgezeichnete Zeitung
Drei Schülerjournale aus Potsdam wurden vom Land prämiert, der „Lenné-Überflieger“ hofft auf höhere Weihen
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Es sind die Klassiker einer Zeitung: Markige Sprüche wie „Ihr sollt mitmachen und nicht den Stuhl anwärmen und uns die Luft wegatmen.“ Oder wenn ein Sportlehrer zu einem Schüler ohne Sportzeug sagt: „Was ist denn mit dir? Hast du deine Tage oder was?“ Es sind kleine Kichereinheiten, die einer Zeitung manchmal das gewisse Etwas geben. Gesagt von Lehrern im Unterricht, aufgeschnappt von Schülern und veröffentlicht in Schülerzeitungen. Die beiden Sätze sind urheberrechtlich geschützt durch Frau Weggässer und Herrn Ritter und beide standen in der besten Schülerzeitung des Landes. Zumindest hat das die Jury des diesjährigen Wettbewerbs um den Titel „Beste Schülerzeitung Brandenburgs“ entschieden. Der Potsdamer „Lenné-Überflieger“ ist damit zum zweiten Mal hintereinander auf Platz eins gewählt worden, gefolgt von „Mittendrin“ des Helmholtz-Gymnasiums und „der tornowgraph“ vom Evangelischen Gymnasium Hermannswerder.
Es könnten die Journalisten der Zukunft sein, die sich an den Schülerzeitungen beteiligen. Nachwuchssorgen hat der Überflieger der Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule nicht. Etwa 20 Schüler arbeiten an dem viermal jährlich erscheinenden Blatt, die Chefredaktion bilden Franziska Tietze und Hannah Hiepe aus Klasse 13. Dass sie den Landespreis zum zweiten Mal erhalten, damit haben sie nicht gerechnet. Zumal sie in der Kategorie „Beste Recherche“ noch für den Bundeswettbewerb nominiert worden sind. Für Franziska Tietze ist nach diesem Jahr allerdings Schluss beim „Überflieger“. Sie schreibt in den nächsten Wochen ihr Abitur, danach will sie Psychologie studieren. Wenn möglich in Ostdeutschland, auch weil in den neuen Bundesländern keine Studiengebühren erhoben werden. Ihre Nachfolge ist geregelt: Helen Bauer aus der 9. Klasse soll die Verantwortung übernehmen.
Nachwuchssorgen? Die kennen Robert Niemeyer und Wolf-Christian Weimer vom Helmholtz-Gymnasium aus eigener Erfahrung. Die beiden schreiben und gestalten die Schülerzeitung „Mittendrin“ am Helmholtz-Gymnasiums beinahe allein. Für ihre bislang vier Ausgaben sind sie gestern mit dem 2. Preis ausgezeichnet worden. In der Kategrorie der Gymnasien und Gesamtschulen hat Landtagspräsident Gunter Fritsch vier Preise vergeben – drei gingen an Potsdamer Schülerzeitungen. Den 3. Landespreis erhielt „der tornowgraph“, die Schülerzeitung des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder. Die Auszeichnung erhielten die Schüler vor allem wegen ihrer sehr anspruchsvollen Texte. Diese seien gut recherchiert und sehr kulturell ausgerichtet. Ihre Schule und die Aktivitäten dort seien Schwerpunkt der Zeitung. „Jeder kann mitmachen“, sagten die Gewinner. Möglichkeit dazu biete der Schülerbriefkasten, dort könne man Kommentare, Zitate oder selbst verfasste Artikel einwerfen, auch wenn man nicht zum Redaktionsteam gehöre. Auch wenn die Arbeit für die Schülerzeitung mit viel Anstrengung und Verantwortung verbunden ist, haben die Schülerinnen viel Spaß. Es sei ja schließlich auch ein „sehr gutes Training fürs spätere Leben“.
Das merken auch die kleinsten Schreiber von der Grundschule „Albert Einstein“ in Caputh. Sie erhielten den 3. Preis bei den Grundschulen. jab/jes
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