Landeshauptstadt: Außenstelle im „Silicon Valley“
SAP-Gründer Hasso Plattner baut Potsdamer High-Tech-Institut aus / Neuer wissenschaftlicher Direktor
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SAP-Gründer Hasso Plattner baut Potsdamer High-Tech-Institut aus / Neuer wissenschaftlicher Direktor Babelsberg - Der Mitbegründer des Software-Konzerns SAP, Hasso Plattner, will das von ihm begründete und nach ihm benannte High-Tech-Institut in Potsdam massiv ausbauen. Wie der 60-Jährige am gestern mitteilte, bekommt das der Universität Potsdam angegliederte Institut für Softwaresystemtechnik drei neue Fachbereiche. Einer von ihnen soll im US-Innovationszentrum der Informationstechnologie (IT) im kalifornischen Palo Alto angesiedelt sein. Diese Außenstelle im „Silicon Valley“, wo SAP auch eines seiner Forschungslabore unterhält, soll Potsdamer Professoren und Studenten den Kontakt zu amerikanischen Spitzenforschern ermöglichen. Allein für die bauliche Erweiterung des Potsdamer Instituts will Plattner elf Millionen Euro aufwenden. In der August-Bebel-Straße in Babelsberg erwarb die Hasso-Plattner-Förderstiftung eine historische Reichsbahnvilla, die in unmittelbarer Nähe des Instituts liegt. Neuer wissenschaftlicher Direktor des Instituts soll der 50-jährige Informatik-Professor Christoph Meinel werden, der bisher unter anderem an der Universität Trier, in Peking und Luxemburg lehrte. Er ist Autor und Mitautor von sechs Lehrbüchern und mehr als 200 Forschungsberichten zur Informatik. Mit der Institutserweiterung will der SAP-Vorstandsvorsitzende, der zugleich Ehrendoktor der Universität Potsdam ist und dort selbst als Honorarprofessor lehrt, „sehr gezielt den Innovationsstandort Deutschland und das High-Tech-Zentrum Potsdam fördern“. Die Verknüpfung privaten und öffentlichen Engagements bei der Wissenschaftsförderung sei in Brandenburg „modellhaft und zukunftsweisend“. Plattner will die Zusammenarbeit mit der IT-Industrie verstärken, um – wie er betonte – „hoch begabten Studenten eine praxisnahe Weltklasse-Ausbildung zu garantieren“. Träger des Instituts ist die gemeinnützige Hasso-Plattner- Stiftung, die das Vorhaben 1998 auf den Weg brachte. Für die Errichtung der Gebäude auf dem vom Land Brandenburg zur Verfügung gestellten Gelände am Campus Griebnitzsee wendete Plattner 18 Millionen Euro auf; die gleiche Summe wurde aus EU-Fördermitteln bereitgestellt. Plattner hatte 1998 angekündigt, dass er für den laufenden Institutsbetrieb über 20 Jahre hinweg mehr als 50 Millionen Euro aus seinem privaten Vermögen zur Verfügung stelle. Seit dem Beginn des Lehrbetriebs im Herbst 1999 bildete das Institut mehr als 320 Studenten zu IT-Ingenieuren aus und bereitete sie damit auf leitende Managementpositionen in der Branche vor. Plattners Engagement wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Bei einem Festakt zu seinem 60. Geburtstag im Januar sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD): „Um Deutschland wirtschaftlich voranzubringen, brauchen wir eine Menge Hasso Plattners und eine Menge SAPs.“ Von dem Potsdamer Institut könne Deutschland lernen. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) würdigte Plattners Entscheidung als „eine Top-Nachricht für einen Top- Standort“. Die Institutserweiterung werde dem herausragenden Ruf Potsdams als Forschungsstandort noch mehr Glanz verleihen. Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) bezeichnete Plattners Engagement als Glücksfall für den Wissenschaftsstandort Brandenburg.dpa/PNN
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