ATLAS: Autoritäten
Henri Kramer gratuliert zur Wahl der Schreiber für das Toleranzedikt
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Die Nachricht klingt logisch und vor allem gut: Mit Uwe-Karsten Heye und Heinz Kleger hat die Stadtverwaltung zwei Persönlichkeiten gewonnen, die wesentlich am Entwurf der Neufassung des historischen Potsdamer Toleranzedikts mitarbeiten werden. Die Wahl ist aus mehreren Gründen gut: Erstens sind beide Wahl-Potsdamer, sie mögen die Stadt, sind bewusst hierher gezogen, kennen die Leute. Außerdem sind sie intellektuelle Persönlichkeiten, die auch international Rang und Namen haben: Kleger als mehrfach ausgezeichneter Politikwissenschaftler, Heye als früherer Regierungssprecher und seit Jahren engagierter Kämpfer gegen Rechtsextremismus. Beide zusammen haben damit die Autorität, die gebraucht wird, um ein moralisch derart hoch angebundenes Papier wie den Entwurf für das neue Toleranzedikt zu schreiben. Und noch etwas: Heye und Kleger könnten Kraft ihres Namens den Potsdamern klar machen, dass das Edikt-Projekt nicht nur ein kostenträchtiger Marketing-Gag ist, der zum hundersten Mal betont, wie weltoffen und tolerant Potsdam sein will. Wichtiger ist: Das Edikt-Projekt ist einmalig in der Bundesrepublik und soll von Potsdam aus das Diskriminierungsverbot in Deutschland ganz praktisch betonen – ohne Justizkeule, aber mit hohem moralischen Wert. Dafür sind Heye und Kleger die richtigen Leute.
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