Sport: „Babelsberg steigt auf, wer sonst?“
PNN-Umfrage bei Brandenburgs Fußball-Oberliga-Trainern vor Wiederanpfiff der Saison am Wochenende
Stand:
Am kommenden Wochenende wird die Saison in der NOFV-Oberliga Nord mit dem 17. Spieltag fortgesetzt. PNN fragten die Trainer der fünf Brandenburger Fußball-Oberligisten:
1.: Geht Ihre Mannschaft gut vorbereitet ins weitere Spieljahr?
2.: Was ist am Wochenende im Auftaktspiel für Ihre Mannschaft drin?
3.: Was versprechen Sie sich von Ihren Neuzugängen der Winterpause?
4.: Wer wird Ihrer Meinung nach am Saisonende in die Regionalliga aufsteigen?
5. Wer muss dann in das bittere Abstiegsbrot beißen?
Rastislav Hodul
(SV Babelsberg 03, Tabellen-1.)
zu 1.: Ich hoffe, dass wir gut vorbereitet sind. Letztlich werden das die Spiele zeigen, aber wir haben alles dafür getan, um auf den Punkt gegen Eberswalde fit zu sein.
zu 2.: Wir liegen zwölf Punkte vor der Konkurrenz und versuchen weiter, mit jedem Sieg unserem Traum vom Aufstieg näher zu kommen. Wir werden natürlich auch am Sonnabend im Heimspiel gegen Motor Eberswalde alles daransetzen, drei Punkte zu holen.
zu 3.: Ich erwarte von Shergo wie von jedem unserer Spieler auf dem Platz volles Engagement und volle Bereitschaft für diese Mannschaft. Und dass er für Babelsberg Tore schießt.
zu 4.: Aufsteigen wird, wer bis Saisonschluss die meisten Punkte holt, und wir arbeiten daran, dass wir das sein werden. Es stehen aber noch 14 Spiele aus, und ehe nicht rechnerisch alles klar ist, können wir nicht sicher sein.
zu 5.: Mit dieser Frage beschäftige ich mich überhaupt nicht. Meine Aufgabe besteht darin, mit Babelsberg in die Regionalliga aufzusteigen. Natürlich wünsche ich keiner Mannschaft, dass sie absteigt, aber wir gucken nur auf uns, auf Babelsberg 03.
Volker Löbenberg
(Ludwigsfelder FC, Tabellen-7.)
zu 1.: Von den Ergebnissen der Testspiele her sind wir gut vorbereitet, aber wir haben immer in unterschiedlichen Formationen spielen müssen, weil immer der eine oder andere Spieler ausfiel. Mal war es eine Blessur, mal eine Erkältung oder Grippe – jedenfalls haben wir noch keine Homogenität in die Mannschaft bekommen.
zu 2.: Wir fahren nach Schönberg, um dort einen Punkt mitzunehmen. Wenn uns das gelingt, ist uns der Start gelungen.
zu 3.: Beide machen bisher einen guten Eindruck. Bengs hat auch in den Spielen gezeigt, dass er die erwartete Verstärkung für uns ist. Auch verbal, denn er spricht auch viel auf dem Platz mit unseren jungen Spielern. Karaschewitz, der eine Bänderdehnung in der Schulter aus Babelsberg mitgebracht hat, steht bisher nur im Training.
zu 4.: Ganz klar Babelsberg. Die Mannschaft ist zu stabil in ihren Leistungen, und selbst wenn sie mal ein Spiel verliert, wird sie davon in diesem Jahr nicht aus der Bahn geworfen. Zumal sich die Verfolger praktisch schon aufgegeben haben. BAK hat personell abgespeckt, Tebe ebenso. Im Prinzip haben sich alle schon aufgegeben – gut für Babelsberg, schlecht für die Liga. Man muss meiner Meinung nach Sportsmann genug sein, bis zum Saisonende um den Staffelsieg zu fighten, statt nach der ersten Halbserie schon das Handtuch zu schmeißen.
zu 5.: Zur Abstiegsfrage will ich mich lieber nicht äußern, weil die genannten Mannschaften dann gegen uns besonders motiviert wären. Jedenfalls glaube ich nicht, dass alle drei Mannschaften, die jetzt auf den letzten Plätzen stehen, am Saisonende auch dort zu finden sind.
Jens Härtel
(Germania Schöneiche, Tabellen-13.)
zu 1.: Nach jetzt sechseinhalb Wochen denke ich, dass wir gut gearbeitet haben, auch wenn der letzte Test in Eberswalde mit dem 0:1 nicht so ausging, wie wir uns das vorgestellt hatten.
zu 2.: Unser Heimspiel gegen Neuruppin ist extrem wichtig. Dieses Sechs-Punkte-Spiel wollen wir natürlich gewinnen.
zu 3.: Beide Neuzugänge können uns helfen. Jörg Schwanke mit seiner Erfahrung und seiner Aggressivität, und Cihan Firat soll natürlich Tore machen. Unser ganzes Spiel nach vorn war bisher unser Sorgenkind.
zu 4.: Das ist ja eine Frage – Babelsberg steigt auf, wer sonst? Ich sehe sonst niemanden. Bei so viel Punkten Vorsprung
zu 5.: Das ist mir egal, wenn wir über dem Strich stehen und die Klasse halten. Im Abstiegskampf geht es oft kurios zu, da muss man nur mal in die Bundesliga schauen. Mainz wurde schon zum Absteiger gestempelt und ist schwuppdiwupp auf Platz elf.
Frank Lieberam
(MSV Neuruppin, Tabellen-15-)
zu 1.: Ich denke, dass wir die Vorbereitungszeit so optimal wie möglich genutzt haben. Mit unserem letzten 1:0-Heimsieg gegen Torgelow haben wir ja vor Weihnachten schon das Signal Richtung Klassenerhalt gegeben.
zu 2.: Das Spiel in Schöneiche ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wir benötigen jetzt natürlich entsprechende Ergebnisse, um die Klasse zu halten – damit geht es am Sonnabend los.
zu 3.: Unsere Neuzugänge werden der Mannschaft Struktur und Halt geben. Mansour ist in der Oberliga ja kein Unbekannter. Er wird bei uns im Mittelfeld eine zentrale Rolle einnehmen, während Schröder im defensiven Bereich schon Regionalliga-Erfahrung mitbringt, was man ihm auch anmerkt. Fistea und Collins sind kreative Fußballer in der Offensive. Das war in der ersten Halbserie unser Problem, hier sollen uns die beiden weiterhelfen.
zu 4.: Die Babelsberger. Sie haben sich in diesem Jahr sehr gut verstärkt und spielen auch wie ein Aufsteiger. Also nicht mehr den Hurra-Fußball wie in der Vergangenheit, sondern sehr abgeklärt.
zu 5.: Neuruppin steigt nicht ab, alles andere möchte ich jetzt nicht benennen.
Andreas Lübbehusen
(Motor Eberswalde, Tabellen-16.)
zu 1.: Wir hätten unseren Kader verbessern und qualitativ enorm verändern müssen – das kostet bekanntlich Geld, das wir nicht haben. Mit unseren vorhandenen Spielern haben wir in der Winterpause gut gearbeitet. Die ziehen mit, die haben Bock und sich vernünftig vorbereitet.
zu 2.: Wir sind in Babelsberg der krasse Außenseiter und werden versuchen, diese Chance zu nutzen. Sollten wir einen Punkt holen, wäre das traumhaft für uns.
zu 3.: Wir haben in der Winterpause über Nacht ein Riesen-Torwartproblem bekommen, als uns mit Swen Pospieszny unsere Nummer eins verließ. Wir hätten definitiv keinen Torwart für die Rückrunde gehabt, wäre nicht Dennis Soth vom Nachbarverein FSV Bernau gekommen. Wie weit er uns helfen kann, muss man jetzt sehen. Manteufel ist sicher eine Verstärkung. Er ist ein spielstarker Strippenzieher im Mittelfeld, der unser Konterspiel auffrischen kann. Bouazza ist ein junger Nachwuchsspieler, der erst einmal über die zweite Mannschaft kommt.
zu 4.: Man sagte ja in der Vergangenheit, dass die Babelsberger im zweiten Teil der Saison Probleme bekommen. Das wird diesmal aber nicht so sein – Babelsberg wird aufsteigen.
zu 5.: Von der Papierform her werden alle Eberswalde zum ersten Abstiegskandidaten erklären. Das sollen sie gern sagen, das finde ich ganz gut. Wir konzentrieren uns darauf, dass genau das nicht eintritt. Alles andere ist mir egal.
Interviews: Michael Meyer
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