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Zugänglich. In der Saison soll man bis 22 Uhr durchs Tor zum See kommen.

© A. Klaer

Uferstreit am Gut Schloss Golm beigelegt: Badewiese bleibt tagsüber geöffnet

Nach jahrelangem Konflikt ist ein neuer Pachtvertrag für die Badewiese am Zernsee ausgehandelt worden. Die Wiese bleibt aber umzäunt.

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Potsdam - Ein seit Jahren gärender Uferstreit im Ortsteil Golm ist beigelegt. Es geht um eine im Sommer als Badestelle genutzte Wiese am Golmer Zernsee, gelegen neben dem in den 1990er-Jahren sanierten Gut Schloss Golm – dem Hotel-Restaurant der bekannten Schlagersängerinnen Cora und Swetlana von dem Bottlenberg, die einst mit dem Hit „Amsterdam“ bekannt geworden sind. Für die Wiese sei inzwischen nach „intensiven Verhandlungen“ ein neuer Pachtvertrag unterzeichnet worden, bestätigte Stadtsprecherin Friederike Herold den PNN jetzt auf Anfrage.

Der Vertrag, der unter Mitwirkung des Ortsbeirats entstand, läuft demnach bis Ende 2021. Die wichtigsten Punkte: Die Wiese kann weiterhin umzäunt bleiben, ist aber für die Öffentlichkeit zwischen April und September täglich von 8 bis 22 Uhr zugänglich zu halten. Von Oktober bis März steht sie täglich von 8 bis 18 Uhr offen. Beide Seiten vereinbarten laut Herold auch 20 Schließtage im Jahr, über die fünf Tage im Voraus per Aushang am Eingangstor informiert werden soll. An den Schließtagen ist das Grundstück trotzdem ab 16 Uhr begehbar. „Weitere Rechtsstreite zwischen den Parteien sind nicht anhängig“, betonte Sprecherin Herold. Auch Ortsbeiratschef Markus Krause (SPD) zeigte sich gegenüber den PNN optimistisch: „Wir haben eine Lösung gefunden, die allen Seiten Rechnung trägt.“ Ähnlich äußern sich die Hotel-Inhaberinnen. „Wir sind mit der Einigung sehr zufrieden“, sagte auch Swetlana von dem Bottlenberg. Nun gebe es eine verbindliche Regelung, auch im Sinne der von den Hotelbesitzerinnen übernommenen Pflege der Wiese.

Eingefriedet mit Maschendrahtzaun

Das war nicht immer so. Die Hotelbetreiberinnen hatten den von ihnen gepachteten und etwa für Hochzeiten genutzten Rasen schon vor Jahren mit einem Maschendrahtzaun einfrieden lassen. Die Stadt hatte anschließend wie berichtet eine Beseitigungsverfügung erlassen, weil der Zaun ohne Genehmigung errichtet wurde. Dagegen hatten die von dem Bottlenbergs mit ihrer Firma Mico GmbH Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht – zunächst ohne Erfolg. Die Betreiber hatten sich daraufhin an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gewandt. Der Zaun sei unter anderem aus versicherungsrechtlichen Gründen nötig, so ihre Argumentation. Zudem hatten sie auch über Vandalismus bei einigen Badegästen geklagt.

Auch die Zahl der Schließtage für die Wiese war strittig, die das Hotel für Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Kongresse benötigt – die ausgehandelten 20 Tage waren schon bisher gültig. Neu ist, dass die Wiese dann ab 16 Uhr wieder öffentlich genutzt werden kann. Die Veranstaltungen gehören zu den wichtigsten Standbeinen des Betriebs, geworben wird unter anderem mit dem „schönsten Sonnenuntergang Brandenburgs“.

Wegen der Wiesennutzung hatte es immer wieder Streit gegeben, auch mit Golmer Bürgern – etwa wegen Verbotsschildern, die suggerierten, dass es nur für Gäste des Hotels Zugang gibt. Dagegen hatten die Inhaberinnen bestritten, absichtlich das Grundstück abzusperren. Zwischenzeitlich hatten sie sogar gedroht, den einzigen Zugang zur Pachtwiese zu sperren – dieser Weg gehört nämlich zum Privatbesitz der von dem Bottlenbergs. Mit der Einigung soll dies nun Geschichte sein.

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