ATLAS: Bahn frei

Nichts geht mehr – von wegen! Im 20-Minuten-Takt war Berlin vom Potsdamer Hauptbahnhof am Donnerstagmittag per S-Bahn zu erreichen, trotz der bundesweiten Lokführerstreiks. Aber die S-Bahnen blieben leer, stattdessen die Straßen umso voller – denn Pendler, die ja im Regelfall Termine einzuhalten haben und sich nicht auf gut Glück und im Vertrauen auf Notfallfahrpläne durchschlagen können, hatten sich gar nicht erst zum Bahnhof getraut.

Und tatsächlich wären sie dort auch nicht viel schlauer geworden. Als wären Passagiere mit dem Bahnchaos nicht schon genug bedient, kommt noch ein Informationschaos dazu: Die Fahrplanauskunft im Internet, per Smartphone oder von den Mitarbeitern am Bahnhof widersprechen sich – und haben mit den tatsächlichen Zugabfahrtszeiten wiederum oft nichts zu tun. Das sorgt für zusätzlichen Frust bei den Betroffenen. Sicher, die Organisation von Ersatzfahrten in kürzester Zeit ist für die Bahn nicht einfach. Aber mit einem Notfallfahrplan, den keiner kennt, ist auch keinem geholfen.

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