LebensWERT: „Balance zwischen den Interessen“

LebensWERT Was für Marion Mattekat in dieser Woche lebenswert war Es mag banal klingen, doch sind es für mich die kleinen Momente, in denen ich mein Leben genieße. Seien es die zehn Minuten Luftholen im Grünen oder bei einer Tasse Tee. Mir gelingt es nicht immer Ruhe zu schaffen, dennoch versuche ich das selbst an stressigen Tagen. In der zurückliegenden Woche gab es schöne Augenblicke. Beispielsweise haben wir eine neue Bildungsaktionärin gewonnen, die im Rahmen unseres Sponsoringprojektes der Stadt- und Landesbibliothek, ein neues Buch für unseren Bestand erwarb. In den Sommerferien zieht meistens Ruhe in den Alltag, da habe ich etwas Zeit zum nachdenken. Ich arbeite seit fast zwanzig Jahren im Bibliothekswesen. Damals habe ich den Beruf gewählt, weil er nicht kommerzialisiert ist. Die Bibliothek ist ein Ort für Bildung und Kultur, der allen Menschen offen steht und das unabhängig von ihrem Geldbeutel. Als amtierende Bibliotheksleiterin verstehe ich es als meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Nutzer weiter gewinnbringend von ihren Besuchen in unserem Haus profitieren. Im Bewerbungsschreiben um die Kulturhauptstadt wurden dieBesucherzahlen im sechsstelligen Bereich fixiert. Das zeigt eine große Relevanz. In Deutschland ist der Stellenwert für diese Einrichtungen eher gering. Das ist in den aktuellen Debatten um die Bildungsreformen zu sehen, wo Bibliotheken außen vor gelassen werden. Die Arbeit ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Dennoch versuche ich eine Balance zwischen den Interessen zu halten. Vorgestern sah ich mir die Bilder aus dem Museum of Modern Art in Berlin an. Dort entdeckte ich ein Bild vom französischen Maler Henri Matisse, das ich nie zuvor gesehen habe. Nun genoss ich es sogar im Original, das war bewegend. -aufgez. v. U. S.