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Fokussiert und locker. Blocker Srecko Lisinac wechselte im Sommer zu den Volleys.

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Sport: Bald in Bestform

Die Volleys empfangen Lugano und bauen auf ihren Mittelblocker Srecko Lisinac

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Berlin - Irgendwie klingen sie zur Zeit ziemlich identisch bei den Berlin Volleys. Egal, ob man sich nun mit dem Trainer unterhält, dem Manager oder den Spielern, alle transportieren dieser Tage die gleiche Botschaft: dass nämlich die Saison jetzt, kurz vor dem Jahresende, erst so richtig beginnt. Wegen Terminschwierigkeiten in der Max-Schmeling-Halle haben die Berliner zuletzt fast ausschließlich aus dem Koffer gelebt, sie bestritten neun Auswärtsspiele in Serie. Am Mittwoch kehren die Volleys nun wieder zurück in ihre gewohnte Heimspielstätte, in der sie wiederum bis zum 21. Dezember sechs Partien in drei Wettbewerben (Bundesliga, Pokal und Champions League) austragen werden. Den Auftakt dieser Serie macht das Europapokal-Match gegen den Schweizer Meister Pallavolo Lugano (19.30 Uhr).

Zwar ist die bisherige Saison nach erster Zwischenbilanz angesichts von zwei Niederlagen gegen Düren und Friedrichshafen in der Bundesliga nicht optimal verlaufen, aber das dürfte schnell vergessen sein, wenn die kommenden Begegnungen so verlaufen, wie man sich das im Verein vorstellt. Auch zum Rückrunden-Auftakt der Champions-League-Gruppe D sind die Berliner Favorit gegen die multinationale Mannschaft aus der Schweiz, in der sich Spieler aus neun Ländern wiederfinden. Bereits im Hinspiel setzten sich die vor allem auf der Bank wesentlich besser besetzten Volleys mit 3:1 durch.

Im Hinspiel punkteten für den Deutschen Meister vor allem Angreifer Robert Kromm und Mittelblocker Srecko Lisinac. Der 21-jährige serbische Nationalspieler hat sich längst als exzellente Verpflichtung für die Berliner erwiesen. Bei nahezu jedem Einsatz gehörte er zu den Besten, sein Naturell passt ideal ins Teamgefüge. Er ist fokussiert und locker zugleich, konzentriert und druckvoll, leidenschaftlich und kontrolliert. Bei der Europameisterschaft Ende September holte er mit Serbien Bronze und wurde zum besten Blocker gewählt. Lisinac, im Grunde genommen einziger Berliner Neuzugang nach der Vorsaison, ist trotz der bislang seltenen Heimpräsenz – er hat gerade mal eine Partie absolviert – auf dem Weg zum Publikumsliebling.

Auf die Premiere in der Schmelinghalle im Pokal gegen Coburg vor Wochenfrist war er besonders gespannt. „Ich habe so viel von der Atmosphäre und den tollen Zuschauern gehört“, sagte er vor dem Spiel – wenngleich später nur 2400 Zuschauer in der Halle saßen.

Gegen Lugano dürften mindestens doppelt so viele kommen. Genau das Richtige für den 2,05 Meter großen Modellathleten. „Deshalb bin ich hierher gewechselt: um Volleyball zu zelebrieren, zu kämpfen, zu arbeiten und zu genießen“, sagt er. Lisinac hat zuvor in Polens erster Liga gespielt und dort auf sich aufmerksam gemacht. Volleys-Manager Kaweeh Niroomand lobt: „Er erfüllt alle Voraussetzungen.“ Der Ein-Jahres-Vertrag dürfte unausgesprochen im Geiste schon verlängert worden sein.

Lisinac hat festgestellt, dass die deutsche Liga zwar nicht so stark ist wie die polnische, „aber wenn du nicht immer 100 Prozent gibst, kannst du schnell bestraft werden“. Das gilt natürlich erst recht in der Champions League. Noch seien die Volleys dabei, sich als Team zu finden. „Ich glaube aber, dass wir bald unsere Bestform erreichen.“ Sein EM-Auftritt, sagt der Serbe, habe ihm viele Mails beschert. „Das gibt mir Energie, noch härter zu arbeiten.“ Eine Einstellung, die man bei den Volleys zu schätzen weiß. Klaus Weise

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