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Von Michael Meyer: Banane statt Powerriegel
Potsdams Triathlet Christian Prochnow startet am Samstag in Seoul in die World Championship Series 2010
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„Jetzt wird es ernst“, sagt Christian Prochnow. Der Triathlet des Zeppelin-Teams des OSC Potsdam startet am Samstag in Seoul beim zweiten Wettkampf der „Dextro Energy Triathlon ITU World Championship Series 2010“. Für „Paule“ Prochnow ist es der Einstieg in die diesjährige Weltmeisterschafts-Serie, die Mitte September in Budapest mit der Vergabe der WM-Medaillen enden wird. „Dann will ich im Gesamt-Ranking unter den Top-15 sein“, meint der 27-jährige Dreikämpfer. „Dazu will ich mir jetzt in Südkorea schon eine gute Ausgangsposition verschaffen.“ Ein Platz unter den Top 15 bis 20 sei dort auf der olympischen Distanz – 1,5 Kilometer Schwimmen/40 Kilometer Radfahren/10 Kilometer Laufen – sein Kampfziel, so der Potsdamer, der vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen in Peking sehr guter 15. geworden war. „Ich habe gut trainieren können und bin ganz optimistisch.“ Seine letzte Vorbelastung am Wochenende in Berlin-Wannsee sei „sehr ordentlich“ verlaufen. „Paule“ war dafür schon früh um halb fünf aufgestanden, denn bereits um 7 Uhr war scharfer Start. „Ich habe mich so schon auf Seoul eingestimmt. Der Start dort erfolgt um 13 Uhr – dann ist es hier früh um sechs.“
Prochnows Saisoneinstand Mitte April beim Europacup im türkischen Antalya erfolgte um 14 Uhr deutscher Zeit und fiel mit Rang acht über die olympische Strecke nicht optimal aus, denn sein Heimtrainer Ron Schmidt hatte ihn weiter vorn erwartet. „Aber Antalya sollte auch Training sein“, meint Christian Prochnow. „Der erste Wettkampf einer Saison bringt noch nie das Maximale. Das war auch diesmal so, zumal mir ein Fehler in der Ernährung unterlief. Als letzten Snack vorm Wettkampf esse ich eigentlich immer eine Banane. In Antalya habe ich statt dessen zu einem Powerriegel gegriffen – und der ist mir dann unterwegs gar nicht bekommen.“
In Seoul werde er deshalb jetzt wieder wie gewohnt zur Banane greifen, sagt Prochnow, der an der türkischen Riviera vor allem an seinen Wechseln zwischen Schwimmen, Radfahren und Laufen feilen sollte. „Was ganz gut klappte, denn ich bin mit dem Rad auf Position drei reingefahren. Jetzt im WM-Feld wird das alles aber noch viel schneller vonstatten gehen.“ Zu den Lehren, die er aus Antalya gezogen habe, gehöre, „dass man in der Wechselzone ein bisschen selbstbewusster sein muss“, so der Potsdamer. „Man darf nicht zu viel Vorsicht den anderen Athleten gegenüber walten lassen, sondern sollte ruhig ein bisschen aggressiver zur Sache gehen.“ Das wolle er nun am Samstag mehr berücksichtigen.
In Seoul wird Prochnow mit der Startnummer 40 ins Wasser springen und auf einen Großteil der internationalen Elite treffen. Aus Deutschland werden auch Jan Frodeno, Steffen Justus, Jonathan Zipf (alle Saarbrücken) und Sebastian Rank (Witten) im 66-köpfigen Starterfeld um Weltranglisten-Punkte kämpfen. Nach dem Start in Südkorea ist der Potsdamer auch für die World-Championship-Rennen Anfang Juni in Madrid und Mitte Juli in Hamburg gesetzt. „Wenn ich danach noch eine Chance habe, in Budapest unter die Top 15 zu kommen, werde ich weiter dabei sein“, erklärt Christian Prochnow. Jetzt will er den ersten Schritt dafür schaffen.
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