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Von Henner Mallwitz: Bangkok im Blick

Vor der WM geht Robert Kopiske bei der EM in Polen auf die Matte

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Bis jetzt war es für Robert Kopiske ein bronzenes Jahr. Ein dritter Platz jagte bei internationalen Judo-Turnieren den anderen – doch das soll sich zum Ende der Woche ändern. „In Polen will ich ganz oben auf dem Treppchen stehen“, sagt der Potsdamer, der sich morgen auf den Weg nach Warschau macht. In der Hauptstadt werden die Junioren-Europameisterschaften ausgetragen, und der Mann, der beim UJKC Potsdam in der Gewichtsklasse bis 60 kg antritt, macht sich berechtigte Hoffnungen auf die Goldmedaille.

Das hat vor allem zwei Gründe. „Einerseits gehe ich bestens vorbereitet in das Turnier“, bekräftigt der 18-Jährige. „Im Trainingszentrum Kienbaum habe ich intensiv gearbeitet und bin auf einem hohen Level von dort losgefahren. Allerdings hat mich eine Erkältung erwischt. Und nun hoffe ich, dass ich die noch rechtzeitig in den Griff bekomme.“

Aber Kopiske hat auch den Vorteil, den größten Teil der Athleten, auf die er in Warschau trifft, schon zu kennen. Da ist einerseits der Österreicher Bernhard Pohn. „Bei ihm habe ich schon einen hundertprozentigen Sieg eingeplant“, sagt Kopiske optimistisch. Allerdings, so gibt er zu, würden vor allem aus Russland und Georgien starke Kämpfer in Warschau auf die Matte gehen – und bei denen dürfte die Sache nicht so klar aussehen.

Der Weg nach Polen wurde für den Potsdamer nie mit einem Sieg gekrönt. Beim ersten A-Turnier im französischen Lyon musste er sich im ersten Kampf seinem israelischen Gegner knapp geschlagen geben, hatte anschließend Probleme mit dem Schlüsselbein, so dass der Physiotherapeut von einer weiteren Teilnahme abriet. Beim anschließenden Turnier in Österreich hatte er sich im Viertelfinale seinem russischen Gegner zu beugen, und auch in Polen kam er danach auf den dritten Platz. „Der gleichzeitige Lehrgang war für mich aber viel wichtiger“, sagt der Bundesligakämpfer. „Da konnte ich mit sehr guten Leuten aus Japan und den Niederlanden trainieren, und das hat mich weiter gebracht.“ Ein abermals dritter Platz bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften vor drei Wochen in Berlin schloss die Turnierreihe vorerst ab – in Warschau soll sie nun ihren vorläufigen Höhepunkt erleben.

Vorläufig, denn für Robert Kopiske ist der Start in Polen in erster Linie ein weiterer Schritt im Hinblick auf das Highlight des Jahres – die Junioren-Weltmeisterschaften in Bangkok. In der thailändischen Hauptstadt will er vom 20. bis 23. Oktober in den Medaillenkampf eingreifen. „Alles ist nur darauf ausgerichtet“, sagt Kopiske, der die Waldorfschule in Potsdam besucht.

Das Wissen, auf jeden Fall die Nominierung für Thailand in der Tasche zu haben, macht es dem Judoka etwas leichter, mit freiem Kopf an die Aufgaben in Warschau zu gehen. In der Bundesliga wird man ihn danach jedoch nicht erleben. „Vor der WM“, so sagt er, „wäre das zu gefährlich.“

Henner Mallwitz

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